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Austrian Energy Agency ignoriert Fakten zu eFuels und E-Mobilität

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In einem Interview im Ö1-Mittagsjournal vom 4.2.2023 behauptet Lorenz Strimitzer von der Österreichischen Energieagentur, dass eFuels keine nennenswerten Fortschritte bei der Verringerung der CO2-Emissionen von PKWs bringen. Der Energieexperte wiederholt damit bereits mehrfach von internationalen Wissenschaftler:innen widerlegte Vorurteile und erweckt den Eindruck, dass die Klimaziele bis 2030 nur durch eine flächendeckende E-Mobilität erreicht werden könnten.

Stephan Schwarzer, Geschäftsführer der eFuel Alliance: „Es ist schade, dass sich die Österreichische Energieagentur dazu hergibt, wider besseres Wissen eine Technologie (Elektromobilität) zu forcieren und eine andere (synthetische klimaneutrale Kraftstoffe) auszuschließen. Wir brauchen beide, und die Frage kann nur lauten, wie können wir am schnellsten die Emissionen reduzieren. Lorenz Strimitzer ist bekannt, dass E-Mobilität bis 2030 ein Minderheiten­programm ist, mit eFuels können wir die überwältigende Mehrheit der Autofahrer (nach unserer Hochrechnung 87%) erreichen.“

Zum Thema klimaneutrale Mobilität haben in den letzten Monaten zahlreiche international renommierte Expertinnen und Experten Stellung genommen. Auch wenn sie unterschiedliche Technologien bzw. Lösungsansätze präferieren, gibt es doch eine eindeutige gemeinsame Aussage: Die ambitionierten Klimaziele der EU können nur durch eine Kombination aus synthetischen Kraftstoffen wie eFuels und Elektroantrieb und weiteren Maßnahmen erreicht werden.

Die Aussage, dass in Österreich genug Strom für E-Mobilität, aber nicht für die Produktion von eFuels vorhanden sei, hält einem Faktencheck nicht stand. Richtig ist, dass der in Österreich produzierte Ökostrom weder für die gewünschte E-Mobilität noch für die Produktion von eFuels ausreichend ist. Österreich wird auch in Zukunft von Strom-Importen abhängig sein und geht mit der Elektrifizierung von Industrie, Verkehr und Heizen das Risiko ein, dass ein Strommangel auftritt, wenn Importe nicht zur Verfügung stehen. Denn bereits im heurigen Winter gibt es in Deutschland und der Schweiz Überlegungen, bei Stromknappheit E-Ladestationen stillzulegen oder ein Stromtanken auf eine Reichweite von 50 Kilometer zu begrenzen.

In Österreich tanken Elektroautos an öffentlichen Ladestellen oft importierten Strom aus CO2-intensiven Kohlekraftwerken oder gar aus Atomkraftwerken, weil Österreich mehr Strom verbraucht als produziert. Klimaneutrale eFuels kommen dagegen aus Weltgegenden, in denen ein Wind- oder Solarpark bis zu viermal so viel Ökostrom erzeugt als in Mitteleuropa.

Dieses Potenzial liegt brach, es zu erschließen hilft dem Klimaschutz doppelt: einmal den Produktionsländern, die den selbst erzeugten Ökostrom ins Stromnetz bringen, ein zweites Mal Europa, das fossile durch nichtfossile Kraftstoffe ersetzt. 

Bitte mehr Objektivität und Lösungsorientierung

Stephan Schwarzer: „Diese Fakten werden in den Vergleichsrechnungen der Österreichischen Energieagentur nicht erwähnt. Es werden Vergleiche mit E-Autos veröffentlicht, die mit Sonnenstrom direkt vom eigenen Dach betankt werden. Das ist eine Konstellation, die es auf die gesamte PKW-Flotte bezogen in der Realität nicht allzu oft gibt.“

Sinnvoller wäre eine Expertise dazu, wie eFuels gefördert werden können, damit sie schneller auf die Straße kommen. Hier praxisorientierte Strategien zu entwickeln wäre konstruktiver, als die Banalität festzustellen, dass “es heute noch zu wenig eFuels gibt“. Stephan Schwarzer: „Würden eFuels genauso viel Rückenwind durch Förderungen bekommen wie E-Autos, können wir die Energiewende früher schaffen.“

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