AUFRUF zur Differenzierung | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

AUFRUF zur Differenzierung

0 164

Der Fall Florian Teichtmeister erschüttert die Kulturbranche.

Gewalt an und Missbrauch von Kindern ist in jeder Form zu verurteilen und es ist gut und wichtig, dass Missbrauchsfälle aufgezeigt und angezeigt werden.
Wir müssen als Gesellschaft alles tun, um das Erzeugen und das Konsumieren von Produkten mit solchen Inhalten zu verhindern.
Alle rechtsstaatlichen/demokratiepolitischen Mittel müssen herangezogen werden, um Fälle wie diesen restlos zu klären.

Es darf nichts beschönigt, relativiert oder vertuscht werden.

Der Umgang mit bestehenden Werken, in denen Straftäter oder potentielle Straftätern mitgewirkt haben, ist dennoch ein schwieriger.
Auch international gibt es dafür bisher noch keine einheitliche Gangart. 
Es reicht vom völligen Canceln bis zum vollkommen unverständlichen, unbehelligten Weitermachen, als wäre nichts geschehen.
Es ist eine Gratwanderung, die Opfer zu schützen, die Täter nicht zu schonen und dennoch die Arbeit vieler Unbeteiligter nicht in Kollektivhaftung zu nehmen.

Unser Mitgefühl und unsere Solidarität gilt den Missbrauchsopfern.

Vehement verwehren wir uns aber gegen den diffamierenden Vorwurf, alle hätten alles gewusst. Wir sind erschüttert, dass ein feministischer Film, der Machtverhältnisse und Rollenbilder hinterfragt, der international für seine visuelle Kraft und seinen Inhalt gewürdigt wird, wegen der Taten eines Mannes aus dem Kinoprogramm genommen und dadurch dem Täter eine Macht gegeben wird, die ihm nicht zusteht.

Der Umgang damit darf nicht zu Pauschalurteilen führen.

Nur durch Offenheit, Klarheit, Transparenz und Auseinandersetzung mit den bestehenden Strukturen und gesellschaftlichen Verhältnissen ist diese schwierige Situation zu bewältigen. Dazu trägt „Corsage“ bei und daher erklären wir uns solidarisch mit den Produzent:innen der FilmAG und der Filmemacherin Marie Kreutzer, wie auch mit allen anderen Mitwirkenden,in ihren Bestrebungen, den Film und ihre Arbeit von den strafbaren und zutiefst zu verurteilenden Handlungen eines Darstellers zu trennen.

Ingrid Ahrer, Ljuba Arnautović, Susanne Ayoub, Kurdwin Ayub, Anna Baar, Ruth Beckermann, Christian Berger, Reinhold Bilger, Daniel Böswirth, Sebastian Brameshuber, Kurt Brazda, Franz Josef Czernin, Milan Dor, Felix Dvorak, Barbara Eder, Fritz Egger, Gustav Ernst, Serge Falck, Veronika Franz, Franzobel, Tomas Friedmann, Sibylle Fritsch, Arno Geiger, Adrian Goiginger, HK Gruber, Peter Huemer, Elfriede Jelinek, Esther Kinsky, Gabriele Kögl, Christian Kolonovits, Alfred Komarek, Beatrix Kramlovsky, Martin Kubaczek, Markus Kupferblum, Stefan Kutzenberger, Melanie Laibl, Chris Lohner, Leo Lukas, Paulus Manker, Eva Menasse, Lydia Mischkulnig, Franz Novotny, Cornelius Obonya, Caroline Peters, Martin Polasek, Ursula Poznanski, Teresa Präauer, Ursula Prutsch, Doron Rabinovici, Angelika Reitzer, Arman T. Riahi, Eva Rossmann, Lena Rothstein, Gerhard Ruiss, David Schalko, Markus Schleinzer, Sabine Scholl, Franz Schuh, Stefan Slupetzky, Eva Spreizhofer, Lukas Stepanik, Christa Stippinger, Isabella Straub, Eva Testor, Günter Tolar, Dominik Warta, Renate Welsh, Erika Wimmer Mazohl, Elke Winkens, Robert Woelfl, Gerhard Zeillinger, Verband Filmregie Österreich, AAFP, Film Austria

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Verband Filmregie Österreich

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.