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ÖGB-Schumann: „Finanzielle Abhängigkeit fördert Gewalt gegen Frauen“

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Um Frauen ein selbstbestimmtes und unabhängiges Leben frei von Gewalt zu ermöglichen, brauchen sie gute Ausbildungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten und ein gesichertes Einkommen, von dem sie leben können. Im Zuge des morgigen Tags zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und der Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen“ fordern die ÖGB-Frauen daher einen kollektivvertraglichen Mindestlohn von 2.000 Euro brutto.

„Jede fünfte Frau ist hierzulande mindestens einmal im Leben von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Finanzielle Abhängigkeit führt dazu, dass Frauen in einer Gewaltspirale gefangen sind. Sichere Einkommen und gute Bedingungen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind die wichtigste Gewaltprävention“, so Korinna Schumann, ÖGB-Vizepräsidentin und -Frauenvorsitzenden. 

Tatort Arbeitsplatz

Auch am Arbeitsplatz sind Frauen nicht vor sexuellen Übergriffen geschützt. Über 50 Prozent der Arbeitnehmerinnen in Österreich waren schon einmal von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz betroffen. „Es kann nicht sein, dass im Jahr 2022 immer noch jede zweite Frau am Arbeitsplatz von sexueller Belästigung betroffen ist. Unternehmen haben eine gesetzlich verankerte Fürsorgepflicht und müssen Maß­nahmen setzen, um Gewalt zu verhindern“, fordert die Gewerkschafterin abschließend.  

Betroffene Frauen fordert Schumann auf, sich an ihren Betriebsrat oder an eine Beratungsstelle/Gleichbehandlungsanwaltschaft zu wenden. „Wichtig ist, dass wir das Schweigen durchbrechen. Jede Frau bestimmt ihre persönlichen Grenzen selbst. ArbeitgeberInnen dürfen hier nicht wegschauen“, so die Frauenvorsitzende. 

Mehr Mittel für Frauenhäuser

Darüber hinaus fordern die ÖGB-Frauen mehr finanzielle Mittel von der Regierung für Investitionen in Maßnahmen zum Schutz von Frauen. „Die Regierung muss endlich in die Gänge kommen. Es braucht dringend zusätzliche Mittel zur Absicherung und zum Ausbau von Frauenhäusern, Gewaltschutzzentren und Frauenberatungsstellen und zusätzlich 3.000 neue Stellen im Opferschutz“, so Schumann.

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