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DPU Krems schafft die erste Professur Österreichs für Alternativen zum Tierversuch

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Die Danube Private University (DPU) Krems schafft die erste Professur Österreichs für Alternativen zum Tierversuch. Mit der Berufung von Winfried Neuhaus, Principal Scientist am Austrian Institute of Technology, als Universitätsprofessor für 3Rs und New Approach Methodologies (NAMs) ist die Danube Private University Krems ein Vorreiter im Bereich Alternativen zum Tierversuch.

"Mit dieser neuen Professur wird der politischen und gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung getragen und ein starker neuer Impuls gesetzt, sich mit dem Thema 3Rs und NAMs auseinanderzusetzen. 3Rs steht für Replace, Reduce und Refine von Tierversuchen und beschäftigt sich mit Ersatzmethoden zum Tierversuch, wie man die Anzahl von Tierversuchen vermindern kann und wie Tierversuche verfeinert werden können, wobei hier die Erlangung von besseren wissenschaftlichen Daten und das Tierwohl in der wissenschaftlichen Arbeit und Versuchsplanung Hand-in-Hand gehen.", so Direktor Robert Wagner.

Die gesetzliche Grundlage, das 3Rs Prinzip zu implementieren, liefert die EU-Richtlinie 2010/63/EU vom 22. September 2010 zum Schutz der für wissenschaftliche Zwecke verwendeten Tiere. Der Begriff NAMs umfasst alle in der Biomedizin verfügbaren Methoden außer dem Tierversuch und inkludiert zum Beispiel computerunterstützte Methoden (in silico), Zellkultur (in vitro) und omics-Technologien. Momentan werden viele NAMs entwickelt und diskutiert wie sie in die behördlichen Verfahren zur Risikoabschätzung von Chemikalien und Lebensmittel – und Umweltgiften sowie Arzneistoffen miteinbezogen werden können. „Ich finde es wunderbar, dass die DPU mir die Möglichkeit gibt, dieses Fach nun erstmals in Österreich im Rahmen einer Professur zu vertreten. Europa ist mit Sicherheit der internationale Vorreiter im Bereich der 3Rs und nun zieht Österreich auch im akademischen Bereich mit eigens geschaffenen Professuren nach. In Deutschland und Holland hat diese Entwicklung auch an Fahrt aufgenommen, wie die kürzliche Berufung von Prof. Merel Ritskes-Hoitinga für Evidence-Based Transition to Animal-free Innovations in Utrecht zeigt“, freut sich Winfried Neuhaus. Das Europäische Parlament hat im September des Vorjahres sehr eindeutig für die Erstellung einer Roadmap abgestimmt, wie man Innovationen ohne Tierversuche erlangen kann, die europäische Lebensmittelsicherheitsbehörde EFSA arbeitet daran, wie sie am besten NAMs in ihre Beurteilungen einfließen lassen kann. „In Österreich sind wir auf einem guten Weg“, ergänzt Winfried Neuhaus, „Wir haben mit der Reprefred Society eine sehr aktive 3R Gesellschaft, die von hervorragenden Persönlichkeiten geleitet wird. Zudem gibt es Förderungen von dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung ein österreichisches 3R Zentrum zu etablieren, Förderungen für wissenschaftliche Projekte, die über den FWF abgewickelt werden, und seit diesem Jahr wieder die Verleihung von einem Staatspreis für Alternativmethoden zum Tierversuch. Natürlich erhoffe ich mir allerdings noch mehr Förderungen in diesem Bereich, weil es darum geht, einfach in vielen Aspekten bessere, human relevantere Forschung zu machen. Auch in Linz auf der Johannes Kepler Universität wurde vor kurzem eine tenure-track Stelle für das 3R Thema ausgeschrieben, ich hoffe noch mehr Universitäten werden folgen.“ Winfried Neuhaus kommt gerade vom EUSAAT Kongress zurück, den er als Präsident der EUSAAT hauptverantwortlich mitveranstaltet hat. Die EUSAAT ist die Europäische Gesellschaft für Alternativen zum Tierversuch, die seit den frühen 1990’er Jahren 3R Kongresse veranstaltet. Dieses Jahr wurde der Kongress in Linz vom 26.-28.September 2022 auf dem neuerrichteten MedCampus der Johannes Kepler Universität veranstaltet. Der EUSAAT Kongress ist der größte 3R Kongress in Europa. Über 250 Expert:innen aus Tierschutz, Industrie, Behörden und Wissenschaft diskutierten über neueste Entwicklungen von Alternativmethoden, aber auch über politische Entwicklungen und wie man die 3Rs öffentlich und in der Bildung vermitteln kann. „Es war ein hervorragender Kongress, wir hatten Teilnehmer:innen von so vielen unterschiedlichen Bereichen, die zusammengekommen sind und sich sehr aktiv ausgetauscht haben, wie man das Feld weiterbringen kann und was alles schon getan wurde, aber auch was in Zukunft zu tun ist. Die 3Rs community ist ein unglaublich vielfältige und engagierte Gemeinschaft und es war sehr schön zu sehen, dass wir mit der Location am MedCampus auf der JKU einen perfekten Rahmen und Unterstützung für unseren Kongress gefunden haben“; fasst Winfried Neuhaus sehr zufrieden zusammen. Netzwerke aufbauen und ermöglichen, ist eine weitere wichtige Aufgabe von Winfried Neuhaus, der auch als Koordinator der europäischen 3R Zentren EU3Rnet fungiert. Aus diesem Netzwerk heraus hat sich nun auch das kürzlich geförderte EU-Netzwerk Projekt IMPROVE „3Rs concepts to improve the quality of biomedical science“ entwickelt.

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