Bevorstehender Winter in der Ukraine: SOS-Kinderdorf mahnt zur besseren Vorbereitung in Österreich | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Bevorstehender Winter in der Ukraine: SOS-Kinderdorf mahnt zur besseren Vorbereitung in Österreich

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Der kommende Winter könnte für die Ukraine einer der härtesten seit Jahrzehnten werden. Eisige Kälte, Energieengpässe und gleichzeitig Krieg. SOS-Kinderdorf in der Ukraine rechnet damit, dass in den östlichen Gebieten Donezk, Mykolaiv und Charkiw eine weitere halbe Million Menschen die Flucht antreten wird. Die Menschen sollen vorwiegend in der Zentral- und Westukraine unterkommen. Doch auch dort ist nicht garantiert, dass die Vertriebenen ausreichend versorgt sein werden. Viele werden also in die umliegenden Staaten weiterreisen müssen. Auch auf Österreich kann erneut eine größere Fluchtbewegung zukommen. Das Problem: Österreichs Bundes-Grundversorgungsquartiere sind bereits jetzt überfüllt. Christian Moser, Geschäftsführer SOS-Kinderdorf Österreich: „Wir müssen dringend neue Kapazitäten für die Menschen aus der Ukraine schaffen. Massenquartiere und Zelte dürfen dabei keine Lösung sein – schon gar nicht für Kinder. Die Politik ist jetzt gefordert, rasch geeignete Quartiere für Familien aufzustellen.“ 

Grundversorgung in den Bundesländern
Ein Grund für die völlige Überlastung der Bundesgrundversorgung sei die Zurückhaltung der Länder, ausreichend Landesgrundversorgungsquartiere bereit zu stellen. „Wir fordern, dass es hier schnell zu einem Umdenken und den entsprechenden Maßnahmen kommt. Es ist wichtig, dass Kinder auf der Flucht mit schlimmen Kriegserfahrungen rasch in kindergerechte Unterkünfte kommen, in denen sie wieder Sicherheit und Stabilität finden können. Improvisierte Großquartiere sind dafür nicht geeignet“, so Moser.  

Anrecht auf Sozialhilfe
Auch die Lage der sich bereits in Österreich befindlichen ukrainischen Vertriebenen ist immer noch schwierig. Moser wiederholt die Forderung, ukrainischen Vertriebenen den Zugang zur österreichischen Sozialhilfe zu gewähren. „Die Öffnung der Familienbeihilfe für ukrainische Kinder war ein erster wichtiger Schritt. Doch es ist einfach nicht nachvollziehbar, warum es im Bereich der Sozialhilfe zu einer Schlechterstellung gegenüber anderer anerkannten Flüchtlingen kommt. Angesichts der aktuellen Teuerungen haben es Familien bereits schwer genug über die Runden zu kommen. Die ukrainischen Familien, die ihre Heimat verlassen mussten, brauchen in dieser schwierigen Situation unsere Solidarität. Und das steht ihnen nach internationalem Recht auch zu“, so Moser abschließend. 

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