Gesundheitsminister Rauch: Einigung auf Facharzt/Fachärztin für Allgemein- und Familienmedizin | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Gesundheitsminister Rauch: Einigung auf Facharzt/Fachärztin für Allgemein- und Familienmedizin

0 556

Gesundheitsministerium, Bundesländer, Sozialversicherung und Ärztekammer haben die Rahmenbedingungen für die Schaffung eines Facharztes bzw. einer Fachärztin für Allgemein- und Familienmedizin einstimmig beschlossen. Sie wird künftig im Anschluss an das Medizinstudium fünf Jahre dauern, davon zwei Jahre in einer Lehrpraxis. Für Gesundheitsminister Johannes Rauch ist damit "der wichtigste Schritt zur Einführung erfolgt”. Die Schaffung einer eigenen Facharzt-/Fachärztin-Ausbildung gilt als wesentliche Maßnahme gegen den Hausärztemangel und zur Stärkung der Primärversorgung insgesamt. ***

In einer Sitzung der Ärzteausbildungskommission haben sich Gesundheitsministerium, Bundesländer, Sozialversicherung und Ärztekammer am Montag auf wesentliche Bedingungen für die Ausbildung zum Facharzt/Fachärztin für Allgemein- und Familienmedizin geeinigt. Die Ausbildung wird bis 2030 in mehreren Schritten von bisher drei auf fünf Jahre verlängert. Die zwei zusätzlichen Jahre werden als Lehrpraxis und überwiegend im niedergelassenen Bereich absolviert. Damit wird sichergestellt, dass die Absolvent:innen optimal auf eine Tätigkeit als Allgemeinmediziner:in vorbereitet sind. Auch in der dreijährigen Grundausbildung gibt es einige Änderungen. 

Die Schaffung einer Facharzt-Ausbildung ist Teil eines Maßnahmenpaketes, um den Beruf des Allgemeinmediziners bzw. der Allgemeinmedizinerin attraktiver zu gestalten. Er ist Voraussetzung für eine Änderung des Ärztegesetzes, die in den kommenden Monaten im Nationalrat eingebracht werden soll. 

Wichtigste Säule der medizinischen Versorgung

Gesundheitsminister Johannes Rauch zeigt sich über den Beschluss der Ausbildungskommission erfreut: “Die Primärversorgung ist die wichtigste Säule in der medizinischen Primärversorgung. Durch die Schaffung des Facharztes für Allgemein- und Familienmedizin in Österreich stellen wir die Ausbildung nach internationalem Vorbild neu auf. Wir kommen damit einer zentralen Forderung der jungen Ärzt:innenschaft nach, die seit Jahren diagnostiziert, dass die Verbesserung der Ausbildungsqualität die wichtigste Maßnahme gegen den Hausärztemangel ist.” 

Die Stärkung der Primärversorgung ist für den Gesundheitsminister “das zentrale Ziel in der Weiterentwicklung des Gesundheitswesens. Eine Kompetenzerweiterung und eine verbesserte Ausbildung sind die wichtigsten Maßnahmen, um die Versorgung Schritt für Schritt weiter zu verbessern. Durch den neuen Fokus auf die Lehrpraxis im niedergelassenen Bereich können wichtige Inhalte weitergegeben werden, so dass sich wieder mehr junge Mediziner:innen für eine Niederlassung entscheiden.” 

Das Aufgabengebiet für das Sonderfach Allgemeinmedizin und Familienmedizin umfasst die primäre Gesundheitsversorgung, insbesondere die ganzheitliche, kontinuierliche und koordinative medizinische Betreuung. Beinhaltet ist die Gesundheitsförderung, Krankheitserkennung und Krankenbehandlung einschließlich der Einleitung von Rehabilitations- und Mobilisationsmaßnahmen aller Personen, unabhängig von Alter, Geschlecht und Art der Erkrankung, unter Berücksichtigung des Umfelds der Person, der Familie, der Gemeinschaft und deren Kultur.

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK)

Hinterlasse eine Antwort

Deine Email-Adresse wird nicht veröffentlicht.