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AK Anderl: Auf Qualifizierung setzen, statt jammern!

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Wien (OTS) – Aus- und Weiterbildung ist einer der zentralen Hebel für Beschäftigte und für Betriebe bei ihrer Suche nach qualifizierten Arbeitskräften. „Eine gute Qualifizierung erhöht die Beschäftigungschancen und das Einkommen und senkt zugleich das Arbeitslosigkeitsrisiko“, sagt AK Präsidentin Renate Anderl aufgrund der aktuellen Arbeitsmarktdaten und der Zahl der offenen Stellen. Das stellte auch das Wifo jüngst im Monatsbericht fest. Damit Menschen gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, braucht es ein Qualifizierungsgeld, den Ausbau der ganztägigen Kinderbetreuung. Was niemand braucht sind Verschärfungen der Zumutbarkeitsbestimmungen.

Wer eine gute Ausbildung vorweisen kann, tut sich auf dem Arbeitsmarkt leichter. Hier sind auch Betriebe nicht aus der Verantwortung zu lassen, in die Aus- und Weitebildung ihrer Mitarbeiter:innen zu investieren. Denn letztlich profitieren sie ja auch davon. „Weiterbildung muss leistbar und auch mit der Familie vereinbar sein“, sagt Anderl. „Daher sollte Weiterbildung für Beschäftigte in der Arbeitszeit stattfinden. Für Arbeitssuchende braucht es vor allem eine ausreichende Existenzsicherung wie das von uns vorgeschlagene Qualifizierungsgeld.“

Konkret verlangt die AK:
+ Qualifizierungsgeld einführen: Es muss ein Qualifizierungsgeld eingeführt werden, damit Menschen eine bessere finanzielle Absicherung während ihrer Qualifizierungen haben. Es soll allen Personen über 25 Jahren, die beruflichen Neuorientierungs- oder grundlegenden Weiterbildungsbedarf haben, eine Weiterbildung existenziell ermöglichen.

+ Ganztägige Kinderbetreuung ausbauen: Die ganztägigen Kinderbetreuungsangebote müssen flächendeckend ausgebaut und der öffentliche Verkehr verbessert werden, um vor allem Frauen in ländlichen Regionen den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen. Auch das Wifo sieht hier aufgrund der schlechten Angebote die Gefahr eines Rückzugs von Frauen aus dem Arbeitsmarkt.

+ Zertifizierte Bildungsabschlüsse: Es ist ein stärkerer Fokus auf Bildungsabschlüsse nötig. Dazu müssen zertifizierte und nachhaltig verwertbare Bildungsabschlüsse in der aktiven Arbeitsmarktpolitik ausgebaut und verstärkt gefördert werden.

+ Zumutbarkeitsbestimmungen nicht verschärfen: Eine Verschärfung der Zumutbarkeitsbestimmungen für Arbeitssuchende wäre der falsche Weg, um offene Jobs besser zu besetzen. Die Bestimmungen sind bereits jetzt äußerst restriktiv und führen zu einem hohen Druck auf Arbeitslose, bei Vermittlung durch das AMS sehr rasch deutliche Abstriche beim Entgelt und den Arbeitsbedingungen zu akzeptieren. Wenn fachlich gut ausgebildete Arbeitnehmer:innen rasch einen Arbeitsplatz unterhalb ihrer Qualifikation annehmen, gehen Kompetenzen auf dem Arbeitsmarkt verloren und das führt auch zu einer nachhaltigen Verschlechterung der Erwerbs- und Einkommenskarriere für die Betroffenen.

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