SPÖ-Frauensprecherin Holzleitner: Mit Vollzeitarbeit Frauen aus der Altersarmut holen | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

SPÖ-Frauensprecherin Holzleitner: Mit Vollzeitarbeit Frauen aus der Altersarmut holen

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Wien (OTS/SK) – Der 3. August ist der sogenannte Equal Pension Day, bis zu diesem Tag haben Männer im Durchschnitt so viel Pension bekommen wie Frauen im ganzen Jahr. In Zahlen: Männer beziehen im Durchschnitt 2.103 Euro Pension im Monat, Frauen 1.239 Euro, das sind 864 Euro bzw. 41 Prozent weniger. SPÖ-Frauensprecherin Eva-Maria Holzleitner sieht als Hauptgründe für die großen Unterschiede die hohe Teilzeitquote bei Frauen, die Tatsache, dass Frauen den Großteil der unbezahlten Arbeit machen und die ungleiche Bezahlung. Die SPÖ-Frauensprecherin drängt darauf, dass Vollzeitarbeit für Frauen ermöglicht werden muss, unter anderem durch einen Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung. „Wir wollen die Selbstbestimmtheit von Frauen in ihrer Erwerbstätigkeit fördern“, sagte Holzleitner am Dienstag in einer Pressekonferenz. ****

Wie Holzleitner berichtete, gibt es seit sieben Jahren, so lange wird der Equal Pension Day ermittelt, kaum Fortschritte bei den Frauenpensionen. Seit Beginn der Zählung hat sich der Tag nur um acht Tage verschoben. Bezogen auf die Bundesländer: In Wien ist der Equal Pension Day am 9. September, in Kärnten am 6. August, in allen anderen Bundesländern im Juli.

Warum der Unterschied zwischen Männer- und Frauenpensionen so groß ist, erklärt sich zu einem guten Teil durch die Teilzeitarbeit. Bei Frauen beträgt die Teilzeitquote 48 Prozent. „Teilzeit wird zur Altersarmutsfalle“, sagt Holzleitner. Dazu kommt, dass Kinderbetreuung und Pflege, generell fast alle unbezahlte Arbeit, vorwiegend die Frauen machen. Und außerdem sind die Lohnunterschiede für die gleiche Arbeit mit 20 Prozent sehr groß. Durch Lücken im Erwerbsleben haben Frauen beim Pensionsantritt im Durchschnitt zehn Beitragsjahre weniger als Männer.

Das wichtigste für gute Frauenpensionen ist aus Sicht der SPÖ, dass Vollzeitbeschäftigung möglich gemacht wird. „Vollzeitbeschäftigung holt Frauen aus der Altersarmut“, sagt Holzleitner. Das wird möglich durch einen Ausbau der Kinderbetreuung und einen Rechtsanspruch auf einen ganztägigen Kinderbetreuungsplatz. Warum die ÖVP-Grünen-Regierung bei der vor kurzem abgeschlossenen 15a-Vereinbarung mit den Ländern den Rechtsanspruch wieder nicht verankert hat, versteht Holzleitner überhaupt nicht.

Außerdem will die SPÖ eine bessere Anrechnung der Kinderbetreuungszeiten in der Pension. Das soll auch für schon jetzt in Pension befindliche Frauen gelten. Sie sollen 50 Euro pro Monat zusätzlich bekommen, so Holzleitner, die zudem die SPÖ-Forderung nach einer sofortigen Anpassung aller Pensionen an die hohe Inflation bekräftigt.

Der ungleichen Bezahlung von Frauen will die SPÖ mit Einkommenstransparenz nach dem isländischen Vorbild beikommen. In Island müssen Unternehmen ungleiche Löhne rechtfertigten, was in aller Regel mangels sachlicher Gründe nicht gelingt, mit der Folge, dass Island weltweit das Land mit den geringsten Lohnunterschieden ist. Außerdem spricht sich die SPÖ-Frauensprecherin dafür aus, öffentliche Auftragsvergaben mit Frauenförderung zu verknüpfen.

Die Pläne der Regierung hält Holzleitner für wenig geeignet, die Ungerechtigkeiten in der Pension auszugleichen. Denn das laut Regierungsprogramm geplante Pensionssplitting hilft nicht gegen Altersarmut, erläuterte die SPÖ-Frauensprecherin. Bei niedrigen Erwerbseinkommen seien zum Schluss beide Partner im Alter arm. Außerdem vergrößere automatisches Pensionssplitting die Abhängigkeit vom Partner. „Wir wollen die Selbstbestimmtheit von Frauen in ihrer Erwerbstätigkeit fördern“, so Holzleitner.

Die SPÖ-Frauensprecherin ging noch auf die für August geplante einmalige Zahlung von 180 Euro Extra-Familienbeihilfe ein. Das Geld können Familien sicher gut brauchen, warum das eine Einmalzahlung ist, sei allerdings nicht nachvollziehbar. Denn die Familien werde auch nächstes Jahr noch unter den hohen Preisen leiden. Die von September auf August vorgezogene Auszahlung des Schulstartgelds hält Holzleitner für gut. „Das hat die SPÖ seit langem gefordert.“ (Schluss) wf/ls

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