ÖGK-Huss begrüßt die Abschaffung der umstrittenen Corona-Impfpflicht
Wien (OTS) – Die Pflicht zur Corona-Impfung war kontraproduktiv, aber das Thema Impfen muss stärker in der Bevölkerung verankert werden. Impfen rettet Leben, führt zu mehr gesunden Lebensjahren und ist eine der einfachsten und wirksamsten Präventionsmaßnahmen. Seit Monaten ist angekündigt, dass ein öffentliches Erwachsenen-Impfprogramm für alle Impfungen im nationalen Impfplan kommen soll. Jetzt sollten Ressourcen frei werden, um die Umsetzung anzugehen.
Während wir in Österreich bei den Kindern ein flächendeckendes und kostenloses Impfprogramm anbieten, ist Impfen ab dem 15. Lebensjahr reine Privatsache. Deswegen werden in Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern Impfungen nicht so gut genutzt. In Finnland beispielsweise lassen sich innerhalb von fünf Jahren 72 Prozent der Bevölkerung gegen unterschiedliche Krankheiten impfen, in Österreich liegt dieser Wert nur bei 49 Prozent.
ÖGK-ArbeitnehmerInnen-Obmann Andreas Huss: „Impfen ist eine zentrale Präventionsmaßnahme in jedem Gesundheitssystem der Welt. Die schlechte Impfquote bei fast allen Impfungen, die im nationalen Impfplan vorgesehen sind, führt zu vielen Folgeerkrankungen, ja sogar zu Todesfällen, die mit Impfungen vermeidbar gewesen wären. Jetzt dürfen wir auch in Österreich keine Zeit mehr verlieren. Wir brauchen jetzt einen gemeinsamen Schulterschluss aller Akteure für ein flächendeckendes, niederschwelliges Impfprogramm für die Gesamtbevölkerung!“
Hohe Impfquoten, so zeigt der internationale Vergleich, lassen sich mit einem niederschwelligen Zugang und flächendeckenden kostenlosen Impfprogrammen erreichen. Österreich liegt derzeit bei den Impfquoten laut OECD-Vergleichen sowohl bei den Erwachsenen als auch den Kindern teilweise weit hinter vergleichbaren Ländern zurück. Maßnahmen-Empfehlungen für Verbesserungen liegen schon seit Jahren seitens der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) vor.
Andreas Huss: „Impfen ist Prävention bzw. Gesundheitsschutz und könnte somit eine Aufgabe der sozialen Krankenversicherung werden, wenn der Gesetzgeber das beschließt und finanziert. Die ÖGK braucht jetzt noch den klaren Auftrag und eine Finanzierung des Gesetzgebers, dann kann es losgehen. Wie die Krankenversicherung Impfprogramme schnell und gut umsetzen kann, sieht man derzeit in Israel, aber auch in Kärnten.“ Um die Voraussetzungen für die Übernahme des Nationalen Impfplans in das Leistungsportfolio der ÖGK zu schaffen, muss der Bund die ÖGK dafür mit den entsprechenden Geldmitteln ausstatten. Dazu gibt es bereits erste Gespräche mit Bund und Ländern, um zentrale Impfprogramme öffentlich und gemeinsam zu finanzieren.
Andreas Huss: „Eine Modernisierung des österreichischen Impfwesens ist als wichtige Maßnahme für Gesundheitsförderung und Prävention dringend notwendig und spart langfristig Kosten in Spitälern, bei Ärzten, Therapien und Medikamenten. Auch wenn rechtlich der Bund für das Impfen zuständig ist, sehe ich es als gemeinsame Aufgabe der Gesundheitsversorger in unserem Land. Bund, Länder und Sozialversicherung müssen hier so wie beim Kinderimpfprogramm zusammenarbeiten. Investieren wir in die Gesundheit. Öffentliches Erwachsenen-Impfprogramm Jetzt!“
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