Litschauer/Grüne zu TÜPL-Großbrand in Allensteig: Wurde Zerstörung von Natura 2000-Gebiet bewusst in Kauf genommen? | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Litschauer/Grüne zu TÜPL-Großbrand in Allensteig: Wurde Zerstörung von Natura 2000-Gebiet bewusst in Kauf genommen?

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Wien (OTS) – „Schießübungen in einer absoluten Trockenperiode, in einem Natura 2000 Gebiet, das noch dazu durch Blindgänger belastet ist, sind gefährlich und aus meiner Sicht durch nichts zu rechtfertigen“, sagt Martin Litschauer, Anti-Atomenergiesprecher der Grünen und aus dem Waldviertel stammend, zum Großbrand am Truppenübungsplatz (TÜPL) Allentsteig Ende März 2022, einer Periode äußerster Trockenheit in der Region. Schießübungen des Bundesheeres hatten den Großbrand ausgelöst, der mehrere Tage lang schwelte und einen Großeinsatz von Bundesheer und Freiwilliger Feuerwehr auslöste.

Litschauer hatte daraufhin per parlamentarischer Anfrage Aufklärung zum Ausmaß der Schäden und zum generellen Umgang mit Brandgefahr verlangt. „Die Beantwortung war leider nicht dazu geeignet, meine Bedenken und Sorgen zu zerstreuen. Im Gegenteil, es sind weitere offene Fragen dazugekommen. Das TÜPL-Kommando hat den Einsatz von Leucht-, Signal-, und Nebelmunition aufgrund der Trockenheit eigentlich stark eingeschränkt. Daher ist für mich nicht nachvollziehbar, dass grünes Licht für Schießübungen mit Sprenggranaten gegeben wurde. Die Schießübungen waren zu genau dem Zeitpunkt keinesfalls notwendig, sie hätten einfach um ein paar Wochen verschoben werden können“, meint Litschauer.

Litschauer kritisiert außerdem die mangelnde Blindgängersäuberung in der Zone A des TÜPL, die besonders stark vom Brand betroffen war:
„Wie viele Hektar wurden seit 2015 von Blindgängern gesäubert? Kein einziger! Diese Vorgehensweise ist für mich nicht nachvollziehbar, denn gleichzeitig kommt man dem Aufarbeiten des Borkenkäferbefalls in dieser Region nicht nach und erschwert Löscharbeiten in dieser Region. Hier muss endlich Tempo reinkommen. Dann sind in Zukunft auch keine schwierigen, riskanten und teuren Löscheinsätze mehr nötig.“

Litschauer verweist abschließend auf den großen ökologischen Schaden durch den Brand: „Ein Großbrand in einem Natura 2000-Gebiet mit einem ausgedehnten Altwaldbestand ist ein enormer ökologischer Schaden, der nicht mehr gutzumachen ist. Große Mengen an CO2 wurden freigesetzt, Altbaumbestand vernichtet und jetzt kann man wegen der Blindgänger nicht einmal den Wald ordentlich pflegen“.

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