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Wiener: Mit Blühstreifen gegen das Bienensterben

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Brüssel/Wien (OTS) – Keine guten Nachrichten zum heutigen Weltbienentag: Obwohl die Zahl der Honigbienenvölker in Österreich 2020 erstmals seit den 1990ern wieder auf mehr als 400.000 angewachsen ist, kann keine Entwarnung gegeben werden. Sarah Wiener, Europaabgeordnete und Hobby-Imkerin kommentiert: „Die Honigbienen übernehmen nur ein Drittel der weltweiten Bestäuberleistungen. Ein Sorgenkind sind deshalb die vielen Wildbienen, die gemeinsam mit anderen Insekten den Rest erledigen. Allein in Österreich konnten bis jetzt fast 700 verschiedene Wildbienenarten gefunden werden – schätzungsweise die Hälfte davon ist gefährdet. Hier steht also eine große Vielfalt auf dem Spiel, die zwischen agrarindustriellen Monokulturen verloren geht.“

Laut dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen machen nur 100 Nutzpflanzen 90 Prozent der weltweiten Ernährung aus. Über siebzig dieser Pflanzen werden von Bienen bestäubt. Doch die Methoden der Agrarindustrie machen ihnen zu schaffen.

So etwa chemische Pestizide, gegen die auf EU-Ebene viel zu zaghaft vorgegangen werde, kritisiert Sarah Wiener: „Nervengifte wie Neonicotinoide unterscheiden nicht zwischen Schädlingen und Nützlingen und haben auf unseren Feldern nichts verloren. Deshalb sind sie in der EU seit 2018 eigentlich auch verboten. Trotzdem haben in den vergangenen beiden Jahren elf EU-Staaten Notfallzulassungen erlassen, zum Beispiel für den Zuckerrübenanbau. Zudem hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit, EFSA, erst vor einer Woche die langerwartete erneute Risikobewertung von Glyphosat aufgeschoben. Die Zulassung des Totalherbizids wird somit höchstwahrscheinlich ohne weitere Diskussionen um ein Jahr verlängert werden. Obwohl bekannt ist, dass der Stoff auch Bienen anfälliger für Infektionen macht.“

Die Lösung ist klar: „Wir müssen jetzt aus diesem agrarindustriellen Teufelskreis ausbrechen: Das heißt weniger Chemie und mehr Platz für Blühstreifen. Wir brauchen vernünftiges, giftfreies Bienenfutter, damit auch wir in Zukunft noch etwas zu futtern haben.“

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