Gaál/Czernohorszky/Nikolai: Bäume als nachhaltiges Mittel gegen sommerliche Hitzeinseln
Wien (OTS) – In der Vorgartenstraße 158-170 im 2. Bezirk findet sich eines von mehreren Pilotprojekten von Wiener Wohnen zur nachhaltigen und ressourcenschonenden Bekämpfung von städtischen Hitzeinseln und für ein angenehmes Mikroklima in den Wohnhausanlagen. Durch umfangreiche Neupflanzungen – rund 30 Bäume mit einem Alter zwischen 10 und 20 Jahren – soll zukünftig das Aufheizen des Gebäudes verhindert werden und der Verdunstungseffekt wird zusätzlich zu einem guten Mikroklima beitragen.
Die Pflanzung von schmalkronigen Bäumen (wie z.B. Amberbaum und Säulen-Ulme) erfolgte bereits Ende 2021 bei den südseitigen Fassaden aller vier Häuserblocks der Wohnhausanlage. Die Bäume befinden sich mehrere Meter von der Fassade und den Loggien der 323 Wohnungen entfernt. In größerer Entfernung wurden Bäume mit großer Krone und hoher Verdunstungsleistung (wie Roteichen und Ungarische Silber-Linden) gesetzt. Ausgewählt wurden nur Bäume mit Blattwerk, damit auch in den Wintermonaten, wenn das Laub abfällt, ausreichend Licht die Wohnungen erreichen kann.
„Wiener Wohnen verwaltet mehr als nur leistbaren Wohnraum für über eine halbe Million Wienerinnen und Wiener. Wiener Wohnen verwaltet Grünflächen in der Größe von über 850 Fußballfeldern und ist damit ein wichtiger Partner der Stadt Wien am Weg, das Klimaziel zu erreichen. Im 2. Bezirk in der Vorgartenstraße wurden 30 neue Bäume zur Fassadenabschattung gepflanzt, die das Mikroklima und damit die direkte Lebensqualität verbessern, aber auch für das Klima in der Stadt eine wichtige Rolle spielen. Denn in ganz Wien stehen über 70.000 Bäume auf dem Grund von Wiener Wohnen. Daneben hat Wiener Wohnen mit Fassadenbegrünungsprojekten begonnen, weitere Flächen klimafit und klimaresilienter zu machen. Wiener Wohnen ist hier ein wunderbares Beispiel, wie soziale Verantwortung gegenüber der heutigen Bevölkerung und zukünftiger Generationen wahrgenommen werden kann“, so Vizebürgermeisterin, Frauen- und Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál.
„In unserem Klimafahrplan haben wir ganz bewusst Maßnahmen zum sozialen Klima-Schutz festgeschrieben: Also Maßnahmen, die gezielt Menschen und Umwelt in den Mittelpunkt stellen“, betont Klimastadtrat Jürgen Czernohorszky. „Dazu wird auch unser gemeinsames ‚Grün-Paket‘ für Wiener Gemeindebauten beitragen: Denn Begrünungen im Stadtgebiet – ob Bäume oder Fassadenbegrünungen – sind ein wirkungsvolles Mittel gegen sommerliche Überhitzung, sie sind quasi eine lokale naturnahe Klimaanlage. Und durch das Grün entsteht auch ein angenehmes Mikroklima, das für bessere Luft in der Stadt sorgt.“
„Der Gemeindebau direkt am Vorgartenmarkt gehört zu den größten der Leopoldstadt. Mit den 30 neuen Bäumen wird die umliegende Grünfläche noch weiter aufgewertet. Ich halte das für eine wirklich nachhaltige Investition, denn die Bewohner*innen werden auf Jahrzehnte die Effekte dieser natürlichen Klimaanlage genießen“, so Bezirksvorsteher Alexander Nikolai.
70.000 Bäume sorgen im Gemeindebau für angenehme Kühle
Die vielen großzügigen Grünanlagen sind ein wesentlicher Faktor für die hohe Lebensqualität im Gemeindebau. So sind nur rund 30% der Gesamtfläche der Gemeindebauten verbaut, 70% der Fläche sind begrünte Höfe und Außenanlagen. Insgesamt nehmen die Grünanlagen mit rund 70.000 Bäumen und einer Million Sträuchern eine Fläche von 610 Hektar ein: Das entspricht in etwa der Gesamtfläche des Bezirks Währing. Sie sind ein besonders effektives und nachhaltiges Mittel gegen städtische Hitzeinseln, sorgen für ein angenehmes Mikroklima und sind auch ein wertvoller Lebensraum für viele Tierarten.
„Das Vermeiden von Hitzeinseln im Sommer ist ein wichtiger Beitrag für die Wohnqualität der Mieterinnen und Mieter. Deshalb gehört zur Erhaltung und Anpassung der Grünflächen im Gemeindebau auch das Investieren in die natürliche Vermeidung von Hitzeinseln. In der Vorgartenstraße 158-170 wurden deshalb 30 neue Bäume so gepflanzt, dass die Gebäudefassaden natürlich beschattet und die Umgebungstemperatur herabgesetzt wird“, erklärt Wiener Wohnen Vize-Direktor Daniel Milovic-Braun.
Wiener Wohnen ist intensiv mit der Erhaltung der Grünflächen und des Baumbestandes und ihrer Anpassung an klimatische Veränderungen beschäftigt. Seit November 2021 wurden insgesamt rund 1.200 Jungbäume (inkl. Ersatzpflanzungen) gepflanzt. Der Baumbestand wird schon seit längerer Zeit mit vielfältigen und widerstandsfähigen Baumsorten und -arten erneuert. Ende der 1980-er Jahre bildeten fünf Arten/Sorten rund 50 Prozent des Baumbestandes in den städtischen Wohnhausanlagen. Heute sind es hingegen bereits 14 Arten/Sorten, die die Hälfte des Baumbestandes ausmachen. Insgesamt finden sich in den Wiener Gemeindebauten mittlerweile 425 unterschiedliche Baumarten und -sorten.
Fassadenbegrünungen als natürliche Klimaanlagen
Neben der Pflege des Baumbestandes wurden seit 2020 als weitere Maßnahme für eine natürliche Kühlung Fassadenbegrünungen in der Raxstraße 21-27 im 10. Bezirk und in der Mollardgasse 89 im 6. Bezirk umgesetzt. Eine weitere Fassadenbegrünung mit Rankgerüst wird aktuell in der Buchengasse 137-145 fertiggestellt. Diese Projekte werden von der Wiener Umweltschutzabteilung gefördert: Die MA 22 übernimmt die Hälfte der Errichtungskosten der nachhaltigen Fassadenbegrünungen.
Die Begrünung von drei Gebäudefassaden des Gemeindebaus aus den 50-er Jahren (10 Meter hoch) in der Buchengasse 137-145 ist auch Teil des Stadterneuerungs-Programms WieNeu+ der Stadt Wien, das in ausgewählten Vierteln im engen Dialog mit den Bewohner*innen neue und technische und soziale Lösungen unterstützt, um die Klimaziele zu verwirklichen.
In den nächsten Wochen folgt eine weitere Fassadenbegrünung (10 Meter Höhe) an fünf südseitigen Fassaden des Gemeindebaus in der Jägerstraße 62-64 im 20. Bezirk. (Schluss)
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