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Chaos an Österreichs Schulen

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Wien (OTS) – Am vergangenen Freitag hat der Bildungsminister im Zusammenhang mit dem neuerlichen Lockdown kurz zusammengefasst verkündet: Die Schulen sind offen und sie sind nicht offen. Eltern und Jugendlichen bleibt die Entscheidung überlassen, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken wollen bzw. ob sie die Schule während des Lockdowns besuchen werden. Mit einem riesigen Interpretationsspielraum für die Schulen, Direktor*innen, Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen. Kann/darf/soll Distance Learning angeboten werden, wenn sich die Mehrheit einer Klasse in der Oberstufe dafür entscheidet, nicht in die Schule zu kommen? Wie können Kinder am Unterricht teilnehmen, wenn sich die Eltern gegen den Schulbesuch entscheiden? Wird das von manchen Lehrer*innen als Faulheit, Ausrede etc. interpretiert? Dürfen/sollen Prüfungen und Tests stattfinden? Neuer Unterrichtsstoff vermittelt werden?

Seit Monaten wird gegen besseres Wissen die Schule als „sicherer Ort“ kommuniziert. Die Infektionszahlen unter den bis 12-Jährigen steigen massiv. Für die älteren Schüler*innen gab es keine organisierten Impfkampagnen oder Anreize. Es gibt keine Notfallpläne für die Schulen. Die Erkenntnisse aus den vergangenen Lockdowns wurden nicht als Chance genützt, Lernen neu zu denken und zu organisieren. Das österreichische Schulwesen versinkt im Chaos, trotz aller großen Bemühungen der Lehrerschaft und der Bereitschaft von Schüler- und Elternschaft.

Die Folgen für die Kinder und Jugendlichen sind langfristig und massiv. Seit Monaten wird über die dramatischen psychischen Folgen der Pandemie für die jungen Generationen berichtet. Die in Österreich ohnehin große soziale Kluft in den Bildungschancen wird immer größer. Und während die Wirtschaft den Arbeitskräftemangel als stärkste Bremse für Wachstum beklagt, fallen immer mehr Kinder und Jugendliche aus dem Bildungssystem.

Wir, die Initiatoren des Bildungsvolksbegehrens 2011, haben bereits vor 10 Jahren konkrete Vorschläge für eine Reform des Bildungssystems erarbeitet. Seit vielen Jahren werden Reformen wider alle wissenschaftlichen Erkenntnisse und internationalen Erfahrungen aufgrund veralteter, konservativer parteipolitischer Interessen verhindert.

Wir fordern die österreichische Bundesregierung dazu auf, ihrer Verantwortung endlich entsprechend zu handeln und Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, Kindergartenpädagoginnen und Pädagogen, Schulleitungen und Eltern dabei zu unterstützen, damit die Kinder und Jugendlichen körperlich und geistig unbeschadet aus der Krise kommen.

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