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Entsorgungsbetriebe wollen effiziente Förderung für Kreislaufwirtschaft

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Wien (OTS) – Die Vorgaben des EU-Kreislaufwirtschaftspakets stellen die Akteure der Abfall- und Ressourcenwirtschaft vor zahlreiche Herausforderungen. Zur Erreichung dieser Ziele braucht es ausreichende Förderstrukturen und entsprechende Mittel. Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) fordert Investitionen in eine nachhaltige Logistik der Abfallwirtschaft (etwa in Form neuer Antriebstechnologien), Steigerung der Qualität bei Bioabfällen und erhöhten Einsatz von Sekundärrohstoffen.

Der Wandel von einer linearen Ökonomie zur Kreislaufwirtschaft ist klar von der EU vorgegeben. Die österreichische Abfallwirtschaft ist bereit, in diesem Zusammenhang eine Vorreiterrolle einzunehmen und einen maßgeblichen Beitrag zu leisten. „Was derzeit noch fehlt, sind geeignete und effiziente Förderstrukturen. Die Weichen für eine nachhaltige und funktionierende Kreislaufwirtschaft in Österreich müssen jetzt gestellt werden. Dabei repräsentieren geeignete Fördermittel – zusätzlich zum privaten Kapital der Unternehmen -einen kraftvollen Innovations-, Forschungs- und Wirtschaftsmotor, der das Erreichen der EU-Ziele deutlich beschleunigt“, erklärt Gaby Jüly, Präsidentin des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB).

Für die Entwicklung der Kreislaufwirtschaft vertritt der VOEB daher drei zentrale Positionen:

1. Nachhaltige Logistik in der Abfallwirtschaft
Neue Antriebsmöglichkeiten bieten die Chance, das Verkehrsaufkommen
CO2-neutral zu gestalten. Pro LKW könnten 40 Tonnen CO2 mit
alternativen Kraftstoffen jährlich eingespart werden. Auf tausende
Müllfahrzeuge aufgerechnet, stellt das ein großes Potential zur
Einsparung großer Mengen an Treibhausgasen dar. Derzeit blockieren
Ausschreibungen und Förderlandschaften eine Umstellung.
Anregungen:

* Bestbieterverfahren (statt Billigstbieter!) in öffentlichen
Ausschreibungen
* Initialförderung von 2-3 Wasserstoff- und/oder Elektro-LKWs
pro Bundesland, zur Förderung der Betriebserfahrung und
Betankungsinfrastruktur
2. Steigerung der Bioabfall-Qualität
Über eine Million Tonnen Bioabfall wird derzeit in Österreich
gesammelt. Das Ziel: Nicht nur mehr sammeln, sondern auch die
Qualität verbessern. Jede Tonne Erde aus Bioabfall und
Grünschnittkompost spart bis zu 300 kg CO2.
Anregungen:
* Bestbieterverfahren in öffentlichen Ausschreibungen – mit
klarer Bewertung von Motivationsmechanismen und Messsystemen für
Abfallqualität
* Förderung von neuen Technologien, die flächendeckend und
nachhaltig die Trennmoral der Bürger und damit die Abfallqualität im
Bioabfall erhöhen.
* Verpflichtende Biotonnen gratis zu jeder Restmülltonne
3. Einsatz von Sekundärrohstoffen
Die vorgegebenen Recyclingquoten (z.B. bei Kunststoff) lassen sich
nur erreichen, wenn Ressourcenkreisläufe geschlossen bleiben und
möglichst wenige Primärrohstoffe verwendet werden. Aktuell ist kaum
gesichert, dass produzierte Sekundärrohstoffe auch wieder zum Einsatz
gelangen müssen. Potenzielle Investitionen können dadurch nicht
getätigt werden.
Anregungen:
* Klare Bewertung im Bestbieterverfahren in öffentlichen
Ausschreibungen – mit fixer Einsatzquote von Sekundärrohstoffen
* Zielgerichteter und zweckgebundener
„Plastik-Steuer“-Einsatz(statt Zahlung in die EU), um die Produktion
von Sekundärrohstoffen zu fördern (Produktion, Einsatz und
Kostendifferenz) oder um Anlagen zur Wiederverarbeitung zu errichten

„Investitionen in die Abfall- und Ressourcenwirtschaft stiften großen Nutzen für alle: in Unternehmen, Gesellschaft und Umwelt. Die gesamte Branche stellt einen wichtigen Motor zum Klima- und Ressourcenschutz dar, an dem nicht gespart werden sollte“, schließt Jüly.

Über den VOEB:
Der Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe (VOEB) ist die freiwillige Interessensvertretung der kommerziell geführten Entsorgungsunternehmen in Österreich. Der Verband vertritt derzeit über 250 Mitgliedsunternehmen und repräsentiert somit zwei Drittel – gemessen am Umsatz bzw. an den Beschäftigten – der privaten österreichischen Entsorgungsbetriebe. Die Branche beschäftigt direkt und indirekt ca. 43.000 Mitarbeiter, entsorgt rund zwei Drittel des gesamten in Österreich anfallenden Abfalls in 1.100 High-Tech-Anlagen und erwirtschaftet Umsätze in der Größenordnung von 4 Mrd. Euro pro Jahr.

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