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UGÖD zum Weltfrauentag

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Wien (OTS) – In Österreich leben mehr Frauen als Männer. Deshalb macht es mich aus Anlass
des Weltfrauentages noch wütender als sonst, dass in der Dauerberichterstattung zur Pandemie Frauen kaum vorkommen.

Sie haben sich als Systemerhalterinnen im Jahr 2020 offensichtlich nicht
mehr als Applaus verdient – über die Forderung der UGÖD nach höheren Löhnen
oder über eine Arbeitszeitverkürzung auf 30 Stunden pro Woche bei vollem
Lohnausgleich will weder die Bundesregierung noch sonst ein Arbeitgeber
reden.

Unter den vielen Menschen, die im Verlauf des Jahres 2020 ihre Arbeit verloren haben, waren 85 Prozent Frauen! Das Budget des AMS wurde seit dem
COVID-19-Ausbruch auf 7 Milliarden Euro erhöht. Arbeitsminister Kocher hat
in der letzten Woche die Erhöhung der Fördermittel des AMS für Frauen von 55
auf 60,5 Millionen Euro als Sensation bejubelt.

In Österreich schließen mehr Frauen als Männer ein Studium ab. Mehr als 45
Prozent aller Unternehmensgründungen in Österreich erfolgen durch Frauen.
Seit Ausbruch der Pandemie wurden 62 Milliarden Euro in Österreich zur
Rettung „DER Wirtschaft“ eingesetzt. Wird je der Tag kommen, an dem offengelegt wird, wieviel davon Frauen und wieviel Männer erhalten haben?

Frauen haben sich im Verlauf der COVID-19-Krise höchst flexibel eingestellt
auf Homeoffice oder haben mit erhöhtem Risiko für ihre Gesundheit die Arbeitsleistung im Betrieb erbracht. Sie haben das Homeschooling von Kindern
und die Angehörigenpflege unter erschwerten Bedingungen übernommen. Zwei
Drittel unbezahlter Hausarbeit, die Frauen regelmäßig erbringen, wurde ihnen
nicht abgenommen. Die Mehrfachbelastung wurde zur Vielfachbelastung von
Frauen! Viele Frauen verzichteten auf ihren Arbeitsplatz, weil staatliche
Strukturen nicht flexibel sind.

Die UGÖD will nicht, dass das so bleibt! Pädagogische Bildungsangebote für
alle Altersstufen sind auszubauen. Längst notwendige Schulreformen sind
umzusetzen und eine gemeinsame Pflichtschule bis zum Abschluss der 9. Schulstufe kann auch in ganztägiger Form geplant werden. Wenn – wie bisher
nach jeder Krise – die Bauwirtschaft anspringen muss, bietet sich der Neu-
und Umbau von Schulen als Ganztagsbildungseinrichtungen an.

Da sich „nach Corona“ alles ändern muss, schlage ich vor, dass die Bundesregierung zuallererst ein ökologisch-ökonomisches Raumordnungskonzept
für ganz Österreich entwirft, das weiblichen Bedürfnissen entspricht und
neue Arbeitsplätze für Frauen schafft. Wie erfolgreich kann Österreich
werden, wenn es nicht mehr auf die Arbeitskraft gut ausgebildeter Frauen
verzichtet!

https://www.ugoed.at/weltfrauentag-2021/

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