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Grüne pochen auf rasche Lösung für Geflüchtete in Bosnien-Herzegowina

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Wien (OTS) – „Wir können nicht zuschauen, wenn 515 km von Wien entfernt tausende Menschen ohne Obdach bei winterlichen Verhältnissen dahinvegetieren. Wir schlittern sehenden Auges immer tiefer in eine menschliche Katastrophe“, sagt die außenpolitische und Menschenrechtssprecherin der Grünen, Ewa Ernst-Dziedzic, die seit Monaten auf die missliche Lage geflüchteter Menschen in Bosnien-Herzegowina aufmerksam macht. Ernst-Dziedzic unterstützt daher sowohl den jüngsten Aufruf der Caritas zur Nothilfe für die Menschen, als auch die Forderung nach einer langfristigen politischen Lösung für die Geflüchteten in der Region. Akut müssen wir die Menschen von der Straße holen und versorgen, bevor es Tote gibt. Kurz vor Weihnachten wurde das Lager Lipa geräumt und brannte ab, jetzt sollen mehr als tausend Geflüchtete doch weiter in diesem Flüchtlingscamp in der Nähe der bosnischen Stadt Bihac bleiben. Wie es weitergeht, weiß niemand so recht.

Bei der Flüchtlingssituation im kroatisch-bosnischen Grenzgebiet liege schon lange vieles im Argen, sagt Ernst-Dziedzic. Abgesehen von den nicht abreißen wollenden Berichten über Misshandlungen durch die kroatische Polizei und der Untätigkeit der zuständigen Behörden, die Geflüchteten menschenwürdig unterzubringen und zu versorgen, scheinen auch die für die Betroffenen vorgesehen Hilfsgelder nicht an Ort und Stelle anzukommen. So habe der Bürgermeister von Bihac laut eigenen Angaben noch keinen Euro an Hilfsgeldern gesehen. „Ich werde Anfang Februar in das Gebiet reisen, um herauszufinden, wie rasch geholfen werden kann und um Zuständige zu treffen. Es kann nicht sein, dass bürokratische Hürden und intransparentes Handling die so dringend benötigte Hilfe verhindern“, sagt Ernst-Dziedzic. Ihr Dank gelte Hilfsorganisationen wie SOS-Balkanroute, die mit ihrem Engagement die fehlende Unterstützung staatlicher Strukturen kompensieren. Ernst-Dziedzic verweist jedoch auch darauf, dass Bosnien hier weitgehend alleine gelassen wurde und nicht die alleinige Verantwortung tragen kann. Sie erinnert daran, dass Österreich das Know-How besäße, um rasch und effektiv Hilfe zu leisten, sollten die lokalen Behörden in dieser Hinsicht offen sein. „Als 2014 ein Hochwasser Bosnien-Herzegowina verheerte, haben wir mit der Entsendung von Spezialisten des Bundesheeres, die sich damals vor allem um die Trinkwasseraufbereitung gekümmert haben, einen wichtigen Beitrag geleistet. Ein ähnlicher Schritt zur schnellen Sicherstellung einer geeigneten Infrastruktur ist überlegenswert. Wichtig ist, dass nach den verschleppten Missständen die Existenz des Problems und der gestrandeten Menschen von der internationalen Politik nicht länger ausgeblendet wird“, sagt Ernst-Dziedzic abschließend.

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