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proHolz Student Trophy 2020: Wie Wien Gemeindebauten aufstocken kann

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Wien (OTS) – Wien wächst rasant an EinwohnerInnen, bis 2027 soll die Stadt zur 2-Millionen-Metropole werden. Aufgrund des hohen Bevölkerungswachstums benötigt Wien dringend zusätzlichen Wohnraum. Aufstockungen bestehender Wohnbauten bieten die Chance, Wien in die Höhe wachsen zu lassen und neuen Wohnraum ohne neuen Verbrauch von Bodenflächen schaffen zu können. Das Material Holz bringt für diese Bauaufgabe viele bautechnische Vorteile mit, gleichzeitig trägt es zu grünen, klimafreundlichen Städten der Zukunft bei. Im Rahmen des internationalen StudentInnenwettbewerbs proHolz Student Trophy 2020 hat proHolz Austria gemeinsam mit der Stadt Wien und Wiener Wohnen Entwürfe für Aufstockungen aus Holz auf drei ausgewählte Wiener Wohnbauten der 1960er Jahre gesucht. 127 Wettbewerbsbeiträge aus sieben Nationen sind eingelangt, daraus hat eine Fachjury drei Siegerprojekte und acht Anerkennungen gekürt. Die mit insgesamt 8.500 Euro dotierten Preise wurden heute bei einer feierlichen Preisverleihung im Festsaal der TU Wien vergeben.

Gemeindebauten der Nachkriegszeit bieten hohes
Aufstockungspotential

In Wien machen Gemeindebauten der Nachkriegszeit einen großen Teil der Bestandswohnbauten aus und bieten ein besonders hohes Potential für Aufstockungen. Allein die zwischen 1950 und 1970 errichteten Gemeindebauten eröffnen durch Erweiterungen um ein oder zwei Geschosse nach oben die Möglichkeit von bis zu 7.600 neuen Wohnungen (Studie Attic Adapt 2020 von BOKU Wien und alpS GmbH). Mit ihren schlichten Baukörpern, einheitlichen Grundrissen und der geringen Bebauungsdichte von damals bringen diese Gebäude weitgehend identische Voraussetzungen für Aufstockungen mit sich. „Das Potential der Gemeindebauten der Nachkriegszeit zu nutzen, ist Teil der Strategie der Stadt Wien zur Schaffung von zusätzlichem Wohnraum. Wir sind an systemhaften Lösungen, die auf viele dieser Gebäude übertragbar sind, interessiert und werden – anknüpfend an die Ergebnisse der proHolz Student Trophy 2020 – solche auch zur Umsetzung bringen“, erläutert Andreas Meinhold, so WSE Wiener Standortentwicklung GmbH.

Holz bringt bautechnische und ökologische Vorteile

Holz ist prädestiniert für diese urbane und zukunftsorientierte Bauaufgabe, die nicht nur Wien, sondern auch viele andere wachsende Städte in Europa beschäftigt. „Das geringe Gewicht von Holz bringt statische Vorteile. Der hohe Vorfertigungsgrad im Holzbau ermöglicht schnelles und störungsarmes Bauen – ein besonders wichtiger Faktor bei Bautätigkeiten an bereits bewohnten Gebäuden. Nicht zuletzt trägt Holz als nachwachsendes und CO2-bindendes Baumaterial zum Klimaschutz und zur Dekarbonisierung der Städte bei“, so Richard Stralz, Obmann von proHolz Austria.

Überzeugende Ideen von PlanerInnen der Zukunft

Die proHolz Student Trophy 2020 suchte nachhaltige Ideen auf allen Ebenen. Von den Studierenden, die als Teams aus angehenden ArchitektInnen und BauingenieurInnen einreichen konnten, waren Lösungen mit dem Baustoff Holz gefordert, die nicht nur systemhaft und damit vielfach übertragbar sind, sondern die auch leistbare Wohnungen mit guten Grundrissen und einen Mehrwert für die bestehenden MieterInnen in Form von neu entstehenden Gemeinschaftsflächen, Loggien oder Balkonen hervorbringen. Zudem waren Klimaverbesserungen durch Fassaden- oder Dachflächenbegrünungen ein wesentliches Kriterium. „Die Wettbewerbsbeiträge zeigen eindrucksvoll, welche Möglichkeiten der durch neue Technologien revolutionierte, moderne Holzbau gestalterisch bietet und wie mit durchdachten Aufstockungslösungen eine Umkehr zu smartem, sozial nachhaltigem sowie klima- und ressourcenschonendem Weiterbauen in den Städten gelingen kann. Aus vielen guten Einreichungen sind letztlich würdige Siegerprojekte mit Realisierungspotential, das die Stadt Wien sicher zu nutzen weiß, hervorgegangen“, sagt Maximilian Rudolf Luger, Juryvorsitzender, Architekten Luger & Maul.

Holzbau-Knowhow für den Nachwuchs

Etwa ein Drittel der Einreichungen kam aus Österreich, ein weiteres Drittel aus Deutschland, der Rest aus Italien und Slowenien, aber auch aus Russland, Kroatien und der Slowakei. „Ziel von proHolz Austria ist es, möglichst viele Studierende zur konkreten, praktischen Auseinandersetzung mit dem modernen Holzbau zu bringen, Begeisterung für das vielfältige Material Holz zu wecken und Knowhow für dessen Anwendung im späteren Berufsleben mitzugeben. Mit der proHolz Student Trophy 2020 ist uns das weit über die Grenzen Österreichs hinaus gelungen“, so Stralz weiter. Der Wettbewerb war erstmals international offen, womit eine Lücke geschlossen wurde. Vergleichbare Tools im universitären Umfeld zur praktischen Heranführung Studierender an Bauaufgaben mit Holz gab es bis dato nicht. Zahlreiche Hochschulen haben aktiv kooperiert und eigene Lehrveranstaltungen zur Bauaufgabe durchgeführt. „Diese fruchtbare, internationale Zusammenarbeit mit den Hochschulen wollen wir in der nächsten Ausgabe der proHolz Student Trophy ebenso fortführen wie die Kooperation mit Städten und das Augenmerk auf das Zukunftsthema Verdichtung“, meint Stralz abschließend.

Hintergrund

Die proHolz Student Trophy wurde 2016 von proHolz Steiermark initiiert. Sie wird seither alle zwei Jahre ausgeschrieben und an interdisziplinär (Architektur und Bauingenieurwesen) entwickelte Projekte vergeben. Während die Wettbewerbe 2016 und 2018 national gehalten wurden, erfolgte für 2020 durch proHolz Austria erstmals eine internationale Ausschreibung.

Infos zu den prämierten Projekten:
[https://www.proholz-student-trophy.at/preistraeger]
(https://www.proholz-student-trophy.at/preistraeger)

Download Bildmaterial: [https://bit.ly/2H1d7Ao] (https://bit.ly/2H1d7Ao)

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