Wissenschaftler der Privatuniversität UMIT TIROL erarbeiten evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage für COVID-19 Impfstrategie | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Wissenschaftler der Privatuniversität UMIT TIROL erarbeiten evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage für COVID-19 Impfstrategie

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Hall in Tirol (OTS) – Aktuell verdichten sich die Berichte, dass spätestens im Frühjahr 2021 die ersten COVID-Impfstoffe verfügbar sind. Allerdings ist schon heute klar, dass der oder die Impfstoffe, die alle Phasen der strengen Zulassungskriterien erfolgreich durchlaufen haben, zunächst ein knappes Gut sein werden. Es stellt sich daher die Frage, wer soll prioritär mit dem Impfstoff versorgt werden. Sollen es zuerst die Älteren, Personen, die zur Risikogruppe gehören, oder doch besser Ärzte oder Pflegepersonal oder gar die Kinder und Jugendlichen sein?

Im Rahmen des Forschungsprojektes „Gezielte Impfstrategien für COVID-19: Eine Computersimulationsstudie zur Bewertung von Impfszenarien unter Berücksichtigung begrenzter Impfkapazitäten (TAV-COVID)“ wollen nun Wissenschaftler des Institutes für Public Health, Versorgungsforschung und Health Technology Assessment der Tiroler Privatuniversität UMIT TIROL zusammen mit den Entscheidungsträgern eine evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage für eine gezielte COVID-19-Impfstrategie für Österreich erarbeiten. „Ziel unseres Forschungsprojektes, das wir gemeinsam mit dem Team von Dr. Niki Popper von der TU Wien durchführen, ist es, eine evidenzbasierte wissenschaftliche Anleitung zur optimalen Auswahl gezielter Impfstrategien zu erzeugen. Die Ergebnisse sollen die Basis für nachvollziehbare Entscheidungen für die Behörden sein, um entsprechende Genehmigungen einzuleiten, öffentliche Informationskampagnen vorzubereiten und entsprechende Impfstellen vor der ersten Impfstofflieferung einzurichten“, sagte dazu der Leiter des UMIT TIROL-Institutes Univ.-Prof. Dr. Uwe Siebert.

Im Rahmen des Projektes werden in einem ersten Schritt in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium, mit der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG), mit dem Hauptverband der österreichischen Gesundheitskasse, mit der Agentur für Gesundheits- und Ernährungssicherheit (AGES) und mit dem Expertengremium der Bundesregierung mögliche Impfstrategien, Zielgruppen für die Impfung und Zielkriterien für eine Impfung abgestimmt. „Auf Basis dieser Informationen und in enger Zusammenarbeit mit klinischen Fachexperten der Medizinischen Universitäten Innsbruck und Wien simulieren wir mit Hilfe des österreichischen Populationsmodelles GEPOC (Anmerkung:
generic population concept), das von Dr. Niki Popper von der TU Wien auch unter Mitwirkung der Universität UMIT TIROL entwickelt wurde, verschiedene Impfszenarien. Internationale Simulationsexperten werden einen Teil der Validierung übernehmen“, erklärt Projektleiterin Univ.-Doz. Dr. Beate Jahn vom UMIT TIROL-Department für Public Health, Versorgungsforschung und HTA.

Mithilfe des Populationsmodells GEPOC können Aktionen von einzelnen Individuen simuliert werden, um Rückschlüsse auf Bevölkerungsebene ziehen zu können. Es können Kontaktnetzwerke wie Schulen, Familie oder Arbeitsumfeld für jede einzelne Region in Österreich abgebildet und gezielte Impfstrategien in Kombination mit weiteren Eindämmungsmaßnahmen entwickelt werden.

Das Forschungsprojekt „Gezielte Impfstrategien für COVID-19: Eine Computersimulationsstudie zur Bewertung von Impfszenarien unter Berücksichtigung begrenzter Impfkapazitäten (TAV-COVID)“ geht aus der SMDM COVID-19 Decision Modeling Initiative (CDMI) der Society for Medical Decision Making (SMDM) hervor. Die Initiative wurde im Jahr 2020 zur Bekämpfung der globalen Coronavirus-Pandemie ins Leben gerufen wurde. Unter weltweit 60 Bewerbern wurde das Forschungsprojekt der Universität UMIT TIROL in einem kompetitiven Wettbewerb als eines von neun Projekten ausgewählt.

„Weiterführende Analysen zu Wechselwirkungen zwischen COVID-19 und Influenza werden im FFG geförderten Projekt (COVID-19 Emergency-Call) „CIDS – Concurrent Infectious Disease Simulation“ unter der Leitung der dwh GmbH in Zusammenarbeit mit unserer UMIT Forschungsgruppe, dem DEXHELPP Netzwerkverbund und der TU Wien durchgeführt.“ erläutert Dr. Jahn.

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