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FSME – Umfrage zeigt Wissenslücken bei Österreicher*innen auf

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Wien (OTS) – Österreich gilt international als Musterbeispiel für hohe Durchimpfungsraten bei FSME. Wenn man genauer ins Detail schaut, zeigen sich aber auch hierzulande Wissenslücken mit potenziell schwerwiegenden Konsequenzen. Besonders „Nicht gegen FSME geimpfte Menschen“ schätzen das Risiko, das mit einem Zeckenstich verbunden sein kann, oft als verhältnismäßig gering ein. Auch manche Bundesländer sind weniger impffreudig als andere. Aufklärung bleibt also weiterhin wichtig. Erste FSME-Fälle wurden dieses Jahr schon registriert. Daher gilt: Trotz COVID-19 nicht auf die FSME-Impfung vergessen!

Regionale Unterschiede bei den Durchimpfungsraten

International betrachtet führt Österreich die Länder mit den höchsten FSME-Durchimpfungsraten an. Derzeit liegt sie hierzulande bei Personen bis 65 bei 79 %. „Diesen hohen Wert haben wir den konsequenten FSME-Aufklärungskampagnen zu verdanken, die nun schon seit mehr als 30 Jahren durchgeführt werden“, erläutert Gesundheitsforscherin Astrid Eßl. „Allerdings zeigen sich in einer aktuellen Befragung auch kleine Schönheitsfehler.“ Denn: In Vorarlberg und Tirol ist die Durchimpfungsrate deutlich unter dem Bundesschnitt, nämlich bei 64 und 70 Prozent. Gleichzeitig treten gerade in Tirol besonders viele FSME-Fälle auf. 2019 waren es 22. In Oberösterreich sogar 38[[1]] (), auch dort erreicht die Durchimpfungsrate den bundesweiten Durchschnitt nicht.

Impfmonate März und April

Aus der Befragung geht auch hervor, dass sich die Österreicher*innen gerne schon am Beginn der Zeckensaison impfen beziehungsweise ihre Impfung auffrischen lassen. „Aufgrund der in diesem Jahr äußerst eingeschränkten Impfmöglichkeiten besteht nun die Gefahr, dass heuer auf die geplante Auffrischungsimpfung vergessen wird“, befürchtet die Expertin. Laut österreichischem Impfplan sollte das vorgesehene Impfintervall aber konsequent befolgt werden. Unter Einhaltung der Covid-19-bedingten Schutzmaßnahmen können und sollten für heuer vorgesehene Impfungen jetzt auch wieder durchgeführt werden. 19 FSME-Fälle wurden 2020 bereits registriert.[[2]] () Nur konsequentes Impfen schützt davor, dass viele weitere folgen werden.

Bewusstsein für landesweites Risikogebiet fehlt oft

21 % der Österreicher*innen sind laut Befragung nicht gegen FSME geimpft. Einer der wichtigsten Gründe: 42 % von ihnen glauben, dass sie nicht in einem Risikogebiet leben und auch nicht planen, eines zu besuchen. Das ist ein gefährlicher Irrtum, denn im österreichischen Impfplan ist eindeutig definiert, dass ganz Österreich als Endemiegebiet gilt und man überall in Österreich von einer FSME verseuchten Zecke gestochen werden kann. Jedes Jahr werden zudem neue Hotspots bekanntgegeben, in denen vermehrt FSME Fälle auftreten. Die Definition der Hotspots erfolgt jeweils nach der FSME-Saison.

Gefahr eines Zeckenstichs unterschätzt

In der Befragung wurde unter anderem auch um die Einschätzung der Schwere einer FSME-Erkrankung gebeten. Auch hier zeigen sich interessante Details. „Nur 38 % der Nicht-Geimpften halten FSME für schwerwiegend, jedoch 70 % der Geimpften“, berichtet Astrid Eßl. „Außerdem wissen nur 48 % der Nicht-Geimpften, dass ausschließlich die FSME-Impfung vor FSME schützt, während 80 % der Geimpften darüber informiert sind. Hier tun sich also noch einige gefährliche Wissenslücken auf.“

Große Erfahrung mit Zeckenstichen

Zwei von drei Österreichern*innen hatten bereits mindestens einmal einen Zeckenstich. Auch hier gibt es deutliche Unterschiede zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften. Während 75 % der Geimpften schon Erfahrung mit einem Zeckenstich haben, sind es bei den Nicht-Geimpften nur knapp mehr als die Hälfte. 48 % der Nicht-Geimpften halten außerdem das Risiko, von einer verseuchten Zecke gestochen zu werden, für sehr gering bis gering. Ganz anders dagegen die Geimpften, die dieses Risiko großteils für moderat, teilweise sogar für hoch halten.

Marktforscherin Eßl: „Insgesamt zeigt sich, dass das Wissen über die Gefahren einer FSME-Infektion beziehungsweise -Erkrankung bei den nicht geimpften Personen in Österreich vergleichsweise gering ist. Vor allem Ärzte könnten gerade in dieser Gruppe mit guter Impfaufklärung viel bewirken.“

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[[1]] () Virusepidemiologische Information Nr. 2/20

[[2]] () Virusepidemiologischen Information Nr. 10/20

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