Klinische Forschung: Wiege der Medikamente und Wirtschaftsmotor
Wien (OTS) – Die weltweite Suche nach einem Medikament gegen COVID-19 rückt die Bedeutung der klinischen Forschung für die Arzneimittelentwicklung in den Fokus der Öffentlichkeit. Dazu Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Gerade heute, am Tag der klinischen Forschung, ist es aber wichtig zu betonen, dass bei allem Einsatz zur Bewältigung der Pandemie COVID-19 nicht der einzige Bereich ist, in dem die pharmazeutische Industrie forscht. Die Auswirkungen der Corona-Krise verdeutlichen aber den Optimierungsbedarf, der im Forschungsbereich besteht. Es braucht konkrete Maßnahmen der Politik, um Forschungseinrichtungen zu fördern und mehr klinische Studien in Österreich durchzuführen. Denn ohne klinische Prüfungen gibt es keine Innovation und somit auch keine Verbesserung der medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten.“
„Für viele Menschen bedeutet die Teilnahme an klinischen Prüfungen die letzte Rettung, weil sie dadurch sehr früh Zugang zu neuen Medikamenten bekommen. Erweist sich das in Prüfung befindliche Arzneimittel als Erfolg und wird zugelassen, haben Studienteilnehmer gleichzeitig auch zur besseren Versorgung anderer Patienten beigetragen. Zudem tragen die klinische Forschung selbst und die daraus entstehenden Produkte zur finanziellen Entlastung des Gesundheitssystems bei“, führt Herzog aus. So wird die Prüfmedikation im Rahmen klinischer Prüfungen von den pharmazeutischen Unternehmen kostenlos zur Verfügung gestellt und oftmals helfen innovative Arzneimittel, die Dauer von Krankenhausaufenthalten zu verringern oder sie gar zu vermeiden. „Klinische Forschung ist daher kein Kostenfaktor, sondern ein Gewinn für die Gesundheit“, hält Herzog fest.
Die forschende pharmazeutische Industrie bringt also Innovationen nach Österreich und trägt über Forschungsaufträge von jährlich insgesamt 144,2 Millionen Euro zur Wertschöpfung in Österreich bei. Dies geht aus einer bereits im März vorgestellten [Studie]
(https://www.ots.at/redirect/pharmig19) des Instituts für
Pharmaökonomische Forschung (IPF) und der PHARMIG hervor. „Klinische Forschung ist daher nicht nur die Wiege aller Medikamente, sondern auch ein starker Wirtschaftsmotor. Die positiven Effekte klinischer Forschung reichen weit in die Ebenen der Wirtschaft und Gesellschaft hinein“, so Herzog. Immerhin generiert laut dieser Studie ein in klinische Forschung investierter Euro fast zwei Euro.
Im vergangenen Jahr wurden von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA 66 Medikamente zur Zulassung empfohlen, davon 30 mit neuem Wirkstoff. Dazu Herzog: „Diese hohe Innovationsleistung wäre ohne die Unternehmen, Institutionen und Personen, die sich dafür täglich in der Forschung einsetzen, nicht möglich.“ Damit dies weiterhin und verstärkt möglich gemacht wird, sind innovationsfreundliche und stabile Rahmenbedingungen zwingend nötig. Dazu zählen vor allem mehr Personal, das sich der Forschung widmet, wie etwa Personal im ärztlichen Bereich als auch in der Administration durch Study Nurses und Study Coordinators. Weiters sind Erleichterungen in der Vertragsabwicklung und der Kostenberechnung notwendig. Auch der Entbürokratisierungsprozess und die Vernetzung zwischen Spitälern und den Krankenhausträgern, an denen die Forschung stattfindet, müssen vorangetrieben, ausgebaut und gestärkt werden.
„Wird in klinische Forschung investiert, rechnet sich das für viele Bereiche“, erklärt Herzog. Innovative Arzneimittel erhöhen die Lebensqualität, verlängern Leben und können in der Lage sein, die Arbeitsfähigkeit wiederherzustellen. Das ist zum Nutzen der Betroffenen als auch der gesamten Gesellschaft. Zusätzlich werden durch klinische Forschung hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen, Impulse für die Wirtschaft gesetzt und Österreichs Wettbewerbsfähigkeit als Innovationsland international gefestigt. „Dieser Mehrwert für die Gesellschaft muss uns allen auch dann bewusst sein, wenn die Pandemie bewältigt ist. Denn klinische Forschung ist ein fortlaufender Prozess, der dazu beiträgt, die Behandlung oder Heilung von Menschen zu ermöglichen. Daher muss uns Forschung jetzt und in Zukunft auch etwas wert sein“, erklärt Herzog.
Über die PHARMIG: Die Pharmig ist die freiwillige Interessenvertretung der österreichischen Pharmaindustrie. Derzeit hat der Verband 120 Mitglieder (Stand Mai 2020), die den Medikamenten-Markt zu gut 95 Prozent abdecken. Die Pharmig und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS. www.ots.at
(C) Copyright APA-OTS Originaltext-Service GmbH und der jeweilige Aussender. Pharmig