Wiener Tierschutzverein: Stadt Wien hat Taubenproblem selbst zu verantworten | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Wiener Tierschutzverein: Stadt Wien hat Taubenproblem selbst zu verantworten

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Vösendorf (OTS) – Die Reaktion der Stadt Wien auf den Appell des Wiener Tierschutzvereins (WTV), die Stadttauben gerade jetzt während der Corona-Krise mit artgerechtem Körnerfutter zu versorgen, ist leider ein weiteres Beispiel für eine völlig fehlgeleitete Tierschutzpolitik und die Ignoranz einer eigentlich seit Jahren wichtigen Thematik.

Es ist vielmehr die Stadt selbst, die dieses Problem verursacht und auch noch gefördert hat. Denn überall, wo Mensch und Tier auf engstem Raum zusammenkommen, braucht es ein Konzept, sonst entstehen Missstände. Statt jedoch längst ein durchdachtes Tauben-Management einzuführen, hat die Stadt Wien es vorgezogen, Steuergelder in hetzerische und faktisch falsche „Werbekampagnen“ gegen die Tauben („Wer Tauben füttert, füttert Ratten“) zu investieren.

Management bringt kleinen, gesunden Bestand

Der Wiener Tierschutzverein fordert seit Jahren die Einführung eines durchdachten Tauben-Managements in Wien, etwa die Errichtung betreuter Taubenschläge. Dies sind fix eingerichtete Futterstände, die einerseits dazu dienen, die Tauben mit gesundem Körnerfutter zu versorgen, andererseits ihre Gelege mit Gipseiern auszutauschen. Deutsche Städte wie Aachen praktizieren dies seit Jahren erfolgreich. „Und hier geht es eben genau nicht um die unkontrollierte Vermehrung der Tauben, wie sie die Stadt aktuell sogar noch fördert. Denn ein effizientes Tauben-Management hätte einen kleinen, kontrollierten und gesunden Taubenbestand in Wien zur Folge“, sagt WTV-Präsidentin Madeleine Petrovic.

Spaltung und Fehlinformation der Bevölkerung

Stattdessen werde hier, ähnlich wie vergangenes Jahr beim Diskurs um die Verschärfung des Tierhaltegesetzes in punkto Listenhunde, die Bevölkerung absichtlich fehlinformiert und gespalten. So ist das Füttern mit artgerechtem Körnerfutter jedenfalls nicht verboten. Denn es gibt kein gesetzlich verankertes allgemeines Fütterungsverbot von Tauben, sondern im Wiener Reinhaltegesetz ist ein Verbot der Verunreinigung (jeglicher Art) von öffentlichen Flächen verankert. „Selbstverständlich ist es verboten und entspricht einer Verunreinigung, wenn alte Lebensmittel und Speisereste als Taubenfutter ausgestreut werden. Dies haben wir auch weder verlangt, noch gefordert“, so Petrovic. Und die Präsidentin ergänzt: „Nur, weil sich die Stadt der Verantwortung für diese Tiere entzogen hat, mussten sie sich ja in der Vergangenheit von den Speiseresten ernähren, die auf den Straßen abfielen. Natürlich ist das nicht artgerecht, denn Tauben sind Hartkörnerfresser. Daher wäre es die Pflicht der Stadt, ihnen artgerechtes Futter zur Verfügung zu stellen“, so Petrovic.

Mangel an Fachwissen?

„So wie es seit mehr als 170 Jahren für den WTV selbstverständlich ist, dass man auch Katzen und Hunde nicht umherlaufen und sich vermehren lässt, so ist auch schon lange ein sinnvolles Tauben-Management in einer Großstadt wie der Stadt Wien notwendig, um einerseits wirkungsvolle Maßnahmen zur Geburtenkontrolle der Tauben zu setzen, andererseits Seuchen, Siechtum und Hungertod zu vermeiden“, so Petrovic. Sollte es diesbezüglich bei der Stadt Wien an profundem Fachwissen mangeln, so stellt der WTV gerne seine Expertise in konstruktiven Gesprächen zur Verfügung und vermittelt auch gerne weitere Experten.

Jene Menschen, die sich zudem vorurteilsfrei über diese Tierart informieren möchten, können dies dies unter folgendem Link tun:
https://bit.ly/2JtN9mK

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