Neuer AK-Kinderbetreuungsatlas: 43 Gemeinden sind in Oberösterreich Vorbilder in der Kinderbetreuung | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Neuer AK-Kinderbetreuungsatlas: 43 Gemeinden sind in Oberösterreich Vorbilder in der Kinderbetreuung

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Linz (OTS) – Der AK-Kinderbetreuungsatlas schafft jährlich einen umfassenden Überblick über das Kinderbetreuungsangebot in Oberösterreich. Heuer wurden erstmals drei Altersgruppen – Unter-Dreijährige, Drei- bis Sechsjährige und Volksschulkinder – gesondert betrachtet und diverse Zusatzangebote (Gesunde Jause, Zivildiener-Einsatz, Naturerleben-Projekte, Integration usw.) berücksichtigt. Fazit: Beruf und Familie problemlos vereinbaren zu können, ist nach wie vor nicht selbstverständlich. In manchen Regionen gibt es noch viel zu tun – besonders beim Ausbau der Betreuungsmöglichkeiten für Unter-Dreijährige.

Anlässlich der 20. Auflage des Kinderbetreuungsatlas untersuchten die AK-Experten/-innen das Angebot in Oberösterreich noch genauer als bisher. Konkret werteten die Datensammler/-innen in jeder Gemeinde pro Altersgruppe vier Kriterien aus: die Öffnungszeiten, das Mittagessen-Angebot sowie die Schließzeiten im Sommer und im Arbeitsjahr – wobei die Öffnungszeiten differenziert wurden (Unter-Dreijährige mindestens sechs Stunden/Tag, Drei- bis Sechsjährige mindestens acht Stunden/Tag und Volksschulkinder mindestens vier Stunden/Tag nachmittags – jeweils Montag bis Donnerstag). Gemeinden, die zudem die Kriterien des Vereinbarkeitsindikators für Beruf und Familie erfüllten, konnten bei den Unter-Dreijährigen sowie bei den Drei- bis Sechsjährigen zusätzlich eine 1A-Bewertung erreichen.

Gesamt-Kategorie über alle Altersgruppen hinweg vergeben

Die Beantwortung aller Kriterien (Öffnungszeit, Mittagessen, Sommerbetreuung und Schließzeiten) ergab darüber hinaus für jede Gemeinde eine von fünf möglichen Gesamt-Kategorien (von A bis E). Gemeinden, die elf oder alle zwölf Kriterien erfüllen, sind sogar 1A-Gemeinden. Für neun bzw. zehn erfüllte Kriterien gibt es ein „A“. Kommunen mit sieben bzw. acht positiven Kriterien erhalten ein „B“, fünf bzw. sechs ergeben ein „C“. Gemeinden, die drei bzw. vier Kriterien schafften, bekommen ein „D“. Weniger als drei bedeuten ein „E“. Zusätzlich gibt es ein „+“, falls Gemeinden auch Sonderprojekte wie Gesundes Mittagessen, Integration, Naturerleben usw. durchführen.

Beurteilung nach Altersgruppen differenziert

Durch die nach Altersgruppen aufgegliederte Beurteilung und breitere Darstellung ist die „Gesamt-Kategorie“ für die jeweilige Gemeinde nicht 1:1 mit jener aus den Vorjahren vergleichbar. Die Logik des bisherigen Bewertungssystems blieb allerdings beibehalten. Die aktuellen Ergebnisse und jene der Vorjahre kann man in der Online-Version des Kinderbetreuungsatlas einsehen. Diese wurde ebenfalls überarbeitet, präsentiert viel umfassender die kommunalen Angebote und ist unter [kba.arbeiterkammer.at/] (http://kba.arbeiterkammer.at/) auch smartphone-tauglich abrufbar.

Mehr Kooperation, Nachholbedarf bei Unter-Dreijährigen

Gemeinden ohne eigene Einrichtung für bestimmte Altersgruppen kooperieren mitunter immer wieder mit Nachbargemeinden und die Zahl der betrieblichen Betreuungseinrichtungen hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen – ebenso wie die jener Gemeinden, die eine Betreuung in den Sommerferien anbieten. Dennoch bleibt beim Betreuungsangebot in Oberösterreich – insbesondere für die Unter-Dreijährigen in den ländlichen Regionen – noch viel Luft nach oben.

Linz-Land-Gemeinden sind 1A-Meister

Jedenfalls dürfen sich 104 Gemeinden über eine „A“-Kategorie freuen – das ist mit 23,7 Prozent beinahe ein Viertel der insgesamt 438 oberösterreichischen Gemeinden. 43 Kommunen erreichten sogar die bestmögliche „1A“-Kategorie. Sie bieten über alle Altersgruppen hinweg eine vollzeittaugliche Kinderbetreuung an. Die Bezirke mit den (auch prozentuell) meisten 1A-Gemeinden sind Linz-Stadt/Linz-Land. Hier erfüllen zehn der 23 Bezirksgemeinden (43,5 Prozent) die Kriterien für die bestmögliche Kategorie. Auch der kleine Bezirk Eferding steht mit 41,7 Prozent (fünf von zwölf Gemeinden) kaum nach. In den Bezirken Kirchdorf und Ried gibt es hingegen keine einzige 1A-Gemeinde.

96 Gemeinden (22 Prozent) erfüllten die Kriterien für „B“, rund 18 Prozent (79 Gemeinden) liegen mit „C“ im Mittelfeld und 58 Gemeinden (13,2 Prozent) bekamen ein „D“.

32 Gemeinden in der niedrigsten Kategorie

32 oberösterreichische Gemeinden (7,3 Prozent) mussten als E-Gemeinde eingestuft werden. Die prozentuell meisten Gemeinden in der niedrigsten Kategorie „E“ sind in den Bezirken Steyr-Stadt/Steyr-Land zu finden (19 Prozent). Keine einzige E-Gemeinde gibt es in den Bezirken Eferding, Gmunden, Linz-Stadt/Linz-Land, Urfahr-Umgebung und Wels-Stadt/Wels-Land.

Angebot für Unter-Dreijährige ist ausbaufähig

Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Alterskategorien zeigt sich, dass es besonders Eltern mit ganz jungen Kindern nicht leicht haben, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren. Denn bei den Unter-Dreijährigen sind es nur 15 1A-Gemeinden in ganz Oberösterreich (3,4 Prozent), die Eltern ein vollzeittaugliches Angebot anbieten. Nur die Bezirke Linz-Stadt/Linz-Land (13,0 Prozent) und Freistadt (11,1 Prozent) überspringen diesbezüglich die Zehn Prozent-Marke. In gleich acht Bezirken gibt es in der Altersgruppe der Unter-Dreijährigen keine einzige 1A-Gemeinde: Braunau, Eferding, Grieskirchen, Kirchdorf, Ried, Rohrbach, Schärding und Urfahr-Umgebung. Insgesamt 67 Gemeinden (15,3 Prozent) erhielten eine A-Bewertung.

Während in den Bezirken Gmunden, Linz-Stadt/Linz-Land, Urfahr-Umgebung und Wels-Stadt/Wels-Land keine E-Gemeinden beheimatet sind, ist ein Viertel aller Gemeinden im Bezirk Ried bei den Unter-Dreijährigen in der niedrigsten Kategorie platziert.

Gutes Angebot für Drei- bis Sechsjährige

Die Betreuungssituation für die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen kann als recht gut eingestuft werden. Rund zwölf Prozent aller oberösterreichischen Gemeinden (54) schafften die A-Kategorie, 92 erreichten sogar die beste Kategorie „1A“. Im Bezirk Eferding betrug der Anteil sogar 58 Prozent.

Mit der E-Kategorie mussten oberösterreichweit 7,5 Prozent vorliebnehmen. Während es in den Bezirken Gmunden, Linz-Stadt/Linz-Land, Schärding und Urfahr-Umgebung bei den Drei- bis Sechsjährigen keine E-Gemeinden gibt, beträgt deren Anteil im Bezirk Freistadt 18,5 Prozent.

Solide Betreuungssituation für Volksschulkinder

Sehr unterschiedlich stellt sich das Betreuungsangebot für Volkschulkinder in den einzelnen Bezirken dar. Oberösterreichweit erfüllen 55 Gemeinden (12,6 Prozent) sämtliche Kriterien für eine „A“-Bewertung. Im Bezirk Eferding verfügt die Hälfte aller Gemeinden über ein derartiges Betreuungsangebot, in den Bezirken Freistadt und Schärding hingegen keine einzige Gemeinde.

Rund ein Fünftel der Gemeinden in den Bezirken Rohrbach (21,6 Prozent) und Steyr-Stadt/Steyr-Land (19,0 Prozent) erfüllt keines der geforderten Kriterien und wurde als E-Gemeinde eingestuft, während in den Bezirken Gmunden und Linz-Stadt/Linz-Land keine E-Gemeinde vorhanden ist.

Hohe Beteiligung an Erhebung

412 der 438 oberösterreichischen Gemeinden beteiligten sich an der Erhebung, in zehn Bezirken sogar lückenlos. 26 Gemeinden (sechs Prozent) – davon allein 15 aus dem Bezirk Ried – gaben ihre Daten zur Kinderbetreuung nicht an die Arbeiterkammer Oberösterreich weiter.

Alle Details zu den Ergebnissen gibt es auch unter [kba.arbeiterkammer.at/] (http://kba.arbeiterkammer.at/).

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