Bayer will EU-Zulassung von Glyphosat erneut um 15 Jahre verlängern | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Bayer will EU-Zulassung von Glyphosat erneut um 15 Jahre verlängern

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Wien (OTS) – am 13.12.2019. Heute gab die sogenannte „Glyphosate Renewal Group“, ein Zusammenschluss aus neun Glyphosat-Herstellern unter der Führung von Bayer, auf ihrer Website ([https://glyphosate.eu/] (https://glyphosate.eu/)) bekannt, dass sie die Wiedergenehmigung von Glyphosat in der EU beantragt hat. Damit löst sie ein Wiedergenehmigungsverfahren aus, das darüber entscheiden wird, ob der umstrittene, von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestufte Pestizidwirkstoff, erneut eine Wiedergenehmigung in der EU – voraussichtlich bis 2037 – erlangen wird.

Helmut Burtscher-Schaden, Biochemiker bei GLOBAL 2000, kommentiert wie folgt:

„In den USA sind Geschworenengerichte in drei voneinander unabhängigen Verfahren zu dem einstimmigen Urteil gelangt, dass Glyphosat für die Krebserkrankung der KlägerInnen mitverantwortlich ist. Monsanto habe über das Krebsrisiko Bescheid gewusst, jedoch dieses seinen KundInnen mit ‚Arglist und Betrug‘ verschwiegen. Mehr als 40.000 weitere Klagen sind anhängig. Trotzdem will Bayer in Europa Glyphosat für weitere 15 Jahre am Markt halten. Diese Vorgehensweise des deutschen Chemieriesen ist unverantwortlich und gefährdet die Gesundheit von Millionen Europäerinnen und Europäern.“

Hintergrund:

Die EU-Pestizidverordnung (EG) Nr. 1107/2009 schreibt vor, dass Pestizidwirkstoffe, die sich in Krebsstudien mit Nagetieren als krebserregend erweisen, keine Zulassung erhalten dürfen. Die Kriterien der EU zur Bewertung dieser Krebsstudien sind identisch mit jenen der WHO-Krebsforschungsagentur. Der „Nachweis der krebserregenden Wirkung von Glyphosat in tierexperimentellen Studien“ durch die WHO-Krebsforschungsagentur wurde daher zur Nagelprobe für das Funktionieren des Europäischen Zulassungssystems.

Nachdem jedoch die EU-Zulassungsbehörden die selben Krebsstudien als ‚Nachweis für das Fehlen einer krebserregenden Wirkung‘ ins Rennen führten, in denen die WHO-Krebsforschungsagentur zuvor den ‚Nachweis für die krebserregende Wirkung‘ von Glyphosat festgestellt hatte, löste dies unter führenden KrebsforscherInnen einen [Sturm der Entrüstung] (https://bit.ly/2st5Amj) aus und zeigte das Versagen des Eu-Zulassungssystems, mit dem sich ein Sonderausschuss (PEST) des EU-Parlaments von Anfang 2018 bis Anfang 2019 beschäftigt hat.

Dass die EU-Zulassungsbehörden bei der Bewertung von Glyphosat als „wahrscheinlich nicht krebserregend“ systematisch gegen ihr eigenes Regelwerk verstoßen haben, ist [wissenschaftlich dokumentiert]
(https://jech.bmj.com/content/72/8/668):

„GLOBAL 2000 wird das anstehende Wiedergenehmigungsverfahren von Glyphosat mit Blick auf die Regelkonformität der Behörden-Bewertung kritisch beobachten“, erklärt Burtscher-Schaden: „Angesichts des weltweiten Verlusts der Biodiversität ist ein generelles Umdenken beim Einsatz chemischer Pestizide zur Lebensmittelproduktion notwendig. Deswegen hat GLOBAL 2000 ein [europäisches Volksbegehren zur Rettung von Bienen und Bauern gestartet]
(https://www.global2000.at/save-bees-and-farmers).

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