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Strasser: Milchgeld muss bei Bauern ankommen

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Wien (OTS) – „Die Preise für Milchprodukte im Supermarktregal steigen konstant, doch unsere Bauernfamilien bekommen keinen Cent mehr. Dazwischen schöpft der Handel kräftig ab. Das führt dazu, dass Bauernfamilien ihre Höfe der Reihe nach schließen“, ist Bauernbund-Präsident Abg. z. NR DI Georg Strasser mit der Situation in der Milchbranche äußerst unzufrieden.

Die Produktionskosten für die Erzeugung von einem Liter Milch steigen jährlich. „Futtermittel, Energie oder die Umsetzung höherer Standards kosten immer mehr. An den Milchpreisen für die Bauern ändert sich jedoch seit Jahren nichts. Während auf EU-Ebene die Magermilcherlöse derzeit anziehen, steht für heimische Milcherzeuger sogar eine Erzeugerpreissenkung ins Haus“, kritisiert Strasser. Gegenüber den Vormonaten soll es bei den Milchpreisen ein geringfügiges Minus geben, das Vorjahresniveau wird gleichzeitig um 1,46 Cent unterschritten. Dies geht aus den aktuellen Erhebungen der Agrarmarkt Austria (AMA) hervor.

Bauern dürfen nicht die Verlierer des Systems sein

„Nicht nur Handel und Verarbeiter, sondern auch Bauernfamilien müssen vom Produktpreis einen angemessenen Anteil abbekommen. Der momentane Zustand ist für Milchviehbetriebe, die großteils noch von Familien geführt werden, einfach untragbar“, fordert Strasser ein Ende der Negativspirale. Diese setzt Bauernfamilien so unter Rationalisierungsdruck, dass täglich bäuerliche Existenzen aufgegeben werden müssen.

Profiteure eines Preistiefs bei den Erzeugermilchpreisen sind vor allem die großen Lebensmittelhändler und die Molkereien. „Verarbeiter und Händler sind unsere Partner. Doch es kann nicht sein, dass von unseren Bauern immer höhere Standards und Qualitäten gefordert werden, die aber keiner bezahlt. Aus diesem Grund sperren täglich Milchviehbetriebe zu. Das ist ökonomisch, ökologisch und sozial untragbar. Da muss sich etwas ändern“, sagt Strasser.

Heimische Milchbauern sind Musterschüler

Der Handel und die Molkereien müssen die hohe Qualität wertschätzen und entsprechend abgelten. „Seit vielen Jahren wird in Österreich jeder Tropfen Milch gentechnikfrei erzeugt. Höchste Tierwohl- und Umweltstandards spiegeln sich in verschiedensten Qualitätsprogrammen wider. Und dennoch werden heimische Milchprodukte weit unter ihrem Wert verkauft“, will Strasser für heimische Qualität angemessene Preise sehen und fordert abschließend mehr Engagement von Konsumenten, Verarbeitern sowie Handelspartnern: „Unsere Bauernfamilien können nicht von Luft und Liebe leben. Wenn der Handel mit österreichischen Qualitätsprodukten und gepflegter Landschaft Werbung macht, muss das auch beim Erzeugerpreis sichtbar werden.“ (Schluss)

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