Tag des Apfels: Das älteste Fast Food der Welt kommt nach Graz
Graz (OTS) – Der heimische Apfel gehört zu den Stars unter den regionalen Lebensmitteln: Er ist das älteste und gesündeste Fast-Food der Welt, wächst im klimatisch vorteilhaften Anbaugebiet und hat mit durchschnittlich 150 Kilometern kurze Transportwege. Äpfel aus Südamerika oder Südafrika hingegen werden teils in unnatürlichen Wüsten- und Trockengebieten kultiviert, vielfach müssen dort sogar Gletscher zur Bewässerung und Beregnung angezapft werden und haben je nach Herkunftsland zwischen 10.000 km (Südafrika), 13.000 km (Chile) und 19.000 km (Neuseeland) auf dem Buckel, bis sie hierzulande in die Regale geschlichtet werden. Landwirtschaftskammer (LK)-Präsident Franz Titschenbacher an die Steirerinnen und Steirer: „Bitte esst heimische Äpfel, sie sind gesund und frisch, haben kurze Transportwege, und schenkt der Herkunft von Äpfeln und Apfelsäften im Regal einen zweiten Blick.“
Heuer viel geringere Ernte, aber hervorragender Geschmack
Um rund 25% weniger (140.000 t) haben die 1.100 steirischen Familienbetriebe heuer, verglichen mit der großen Ernte des Vorjahres (190.000 t), eingebracht. „Das große Plus dabei: Qualität und Geschmack der heimischen Äpfel sind heuer nicht zuletzt auch durch die vielen Sonnenstunden hervorragend, das Zucker-Säure-Verhältnis ist ideal“, sagt Herbert Muster, Leiter des Obstbaureferates der LK Steiermark. Für die von den Frostkatastrophen der Jahre 2016 und 2017 betroffenen sowie nach der Preismisere des Vorjahres durch Billigstangebote aus Osteuropa enorm unter Druck stehenden obstbautreibenden Familienbetriebe, ist die neue Vermarktungssaison ein erster kleiner Lichtblick.
Testsieger Apfel-Direktsaft vom Bauernhof schmeckt einfach besser
70% der heimischen Bevölkerung erwarten sich, dass der Apfelsaft von Äpfeln aus Österreich stammt ([Marketagent.com] (http://marketagent.com), August 2019). „Die Realität schaut anders aus. Unser Apfelsaft-Store-Check zeigt, dass die tatsächliche Herkunft für die Apfelsafterzeugung bei einem Großteil der untersuchten Produkte verschwiegen wird, weil mit hoher Wahrscheinlichkeit keine heimischen Äpfel verwendet werden. Und: Vor allem die Tetrapak-Säfte stammen zu über 80% von energieaufwendig eingedicktem und wieder rückverdünntem Apfelsaft-Konzentrat von irgendwoher“, sagt Muster.
Beim Ende Oktober als Blindverkostung durchgeführten Geschmackstest der LK mit Profi-Verkostern, zum Beispiel Barbara Siegmund von der TU Graz, ging bäuerlicher Direktsaft als klarer Testsieger hervor und erhielt die Noten „Sehr gut“ und „Gut“. Weit abgeschlagen und mit der Note „Unbefriedigend“ platzierte die Expertenjury die Apfelsäfte aus Konzentrat. Das einhellige Urteil der Fachjury: „Apfel-Direktsaft vom Bauernhof schmeckt einfach besser und ist ein ehrliches Getränk.“
Herkunft der Äpfel in Apfelsäften verpflichtend kennzeichnen
Um den Konsumenten reinen Apfelsaft einzuschenken, verlangt die Landwirtschaftskammer die tatsächliche Herkunft der Äpfel in Apfelsäften verpflichtend auf den ersten Blick erkennbar zu kennzeichnen. „Rot-weiß-rote-Fähnchen, die lediglich die heimische Herkunft suggerieren, verschleiern meist die tatsächliche Herkunft“, so Titschenbacher. Und weiter: „Mit einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung wollen wir die Konsumenten vor Irreführung schützen.“
Großer Apfelsaft- und -sorten-Test am 8. November am Grazer Hauptplatz
Die steirischen Obstbauern kommen am Tag des Apfels am 8. November in der Zeit von 10.30 bis 14 Uhr in die Landeshauptstadt und präsentieren den Grazerinnen und Grazern die Welt der steirischen Äpfel. Die vielfältigen Sorten werden gezeigt und können verkostet werden. Apfelliebhaber können auch ihr Testurteil über neue Sorten abgeben, die noch nicht auf dem Markt sind. Auch Kinder haben ihre Freude, sie lernen den Geschmack heimischer Äpfel durch das Kosten von Apfelspiralen und -spalten kennen. Und alle, die Apfelsaft mögen, können sich vom Unterschied zwischen Industrie-Konzentrat-Saft und bäuerlichem Direktsaft überzeugen. Außerdem wird frischer Apfelsaft von Äpfeln aus der Steiermark gepresst und zur Verkostung gereicht. Natürlich kann sich jeder Besucher seinen Lieblingsapfel mit nach Hause nehmen. (Schluss)
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