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Rechnungshof empfiehlt zentrale IT-Standards für die Schulen

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Wien (PK) – Wenn es um die IT-Betreuung an den Schulen geht, zeichnet sich Österreich durch große Heterogenität aus. Der Rechnungshof stellte in einem entsprechenden Bericht (III-188 d.B.) , den die Abgeordneten im Rechnungshofausschuss heute erörterten, sowohl eine uneinheitliche Aufgabenbeschreibung zwischen Bundes- und LandeslehrerInnen sowie erhebliche qualitative und quantitative Unterschiede bei der IT-Ausstattung der Schulen fest. Einer der Hauptkritikpunkte war dabei, dass es an den Pflichtschulen im Unterschied zu den Bundesschulen keine Trennung zwischen pädagogisch-fachlicher und rein technischer IT-Betreuung gibt. Was die digitale Kompetenz der SchülerInnen betrifft, spricht der Bericht unter Hinweis auf den PISA-Test von im OECD-Vergleich unterdurchschnittlich ausgeprägter digitaler Lesekompetenz. Bundesminister Heinz Faßmann will nun mit einem Masterplan Digitalisierung auf die vom Rechnungshof relevierten Schwachstellen reagieren.

Kraker: Lehramtsstudien sollen digitale Kompetenz verpflichtend vermitteln

Rechnungshofpräsidentin Margit Kraker empfiehlt Bund und Ländern, in Abstimmung mit den Gemeinden ein IT-Modell für die Schulen als Serviceleistung für die Schulerhalter zu entwickeln. Dieses sollte zentrale IT-Standards für Schulen, zentrale Services und eine Standardisierung der Abläufe (Beschaffung, Mängelbehebung) gewährleisten und die LehrerInnen von technischen und administrativen Agenden der IT-Betreuung entlasten. Das Bildungsministerium wiederum sollte sich verstärkt auf die pädagogisch-didaktischen Kenntnisse der LehrerInnen fokussieren. Denkbar wäre für Kraker in diesem Zusammenhang die Aufnahme der digitalen Kompetenz als verpflichtenden Punkt in die Curricula der Lehramtsstudien. Aufbauend auf einer klaren Abgrenzung zwischen pädagogisch-fachlicher und technischer IT-Betreuung wäre darüber hinaus in einzelnen Ländern eine Aufgabenbeschreibung für die LehrerInnen in der IT-Betreuung für die Pflichtschulen zu implementieren. Erhoben sollte zudem auch der aktuelle Stand der IT-Anbindung der Schulen werden.

Faßmann will LehrerInnen von technisch-administrativen Routinetätigkeiten im IT-Bereich entlasten

Dass LehrerInnen im IT-Bereich nicht mit technischen und administrativen Agenden betraut werden sollten, steht auch für die Abgeordneten Karin Greiner (SPÖ) und Angela Baumgartner (ÖVP) fest. Bildungsminister Heinz Faßmann pflichtete ihnen bei und verwies auf das Modell IT-Betreuung NEU für die Bundesschulen, das eine Trennung der pädagogisch-fachlichen Betreuung von den technischen Aufgaben vorsieht. Dieser Prozess habe sich bewährt und soll nach einer entsprechenden Evaluierung auch von den in die Kompetenz der Länder fallenden Pflichtschulen übernommen werden.

Ausschussobfrau Irmgard Griss merkte kritisch an, Österreich hinke in Sachen Digitalisierung an den Schulen noch nach. Die IT-Ausstattung spiegle jedenfalls nicht die große Bedeutung der Materie wider. Zu dem von der NEOS-Abgeordneten angesprochenen Masterplan Digitalisierung teilte Faßmann mit, es gelte nun, klare Eckpfeiler hinsichtlich Ausstattung und pädagogischer Konzepte festzulegen. Man sei dabei schon sehr weit. Weniger weit sei man hingegen bei der Finanzierung, auf deren Dringlichkeit auch FPÖ-Abgeordneter Gerald Hauser hingewiesen hatte. Ausdrücklich bekannte sich der Bildungsminister zur Schaffung eines Schwerpunkts digitale Kompetenz an den pädagogischen Hochschulen.

JETZT-Mandatarin Alma Zadić thematisierte die IT-Ausbildung an den Volksschulen und stellte dabei die Frage, ob es Erhebungen über die pädagogische Sinnhaftigkeit gebe, Volksschulen mit PCs auszustatten. Faßmann plädierte für eine differenzierte Betrachtungsweise, meinte aber, gerade an den Volksschulen gehe es eher darum, soziale Kompetenzen zu entwickeln „als das Miteinander über das Smartphone zu fördern“. (Fortsetzung Rechnungshofausschuss) hof

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