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Frühe Hilfen – eine Erfolgsgeschichte

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Wien (OTS) – Vor zehn Jahren starteten in Österreich erste Modellprojekte zu Frühe Hilfen. Inzwischen gibt es entsprechende Angebote in mehr als der Hälfte aller politischen Bezirke. „Mehrere tausend Familien konnten dabei unterstützt werden, ihren Kindern gute Bedingungen für ein gesundes Aufwachsen bereitzustellen“, berichtet Dr. Sabine Haas, Leiterin des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen (NZFH.at) an der Gesundheit Österreich (GÖG).

Internationale Tagung zu Frühen Hilfen

Am 15./16. März findet in Dornbirn eine 5-Ländertagung zu Frühen Hilfen statt, bei der erstmalig Expertinnen und Experten aus fünf deutschsprachigen Ländern und Regionen (Deutschland, Liechtenstein, Österreich, Schweiz und Südtirol) ihre Erfahrungen zu entsprechenden Angeboten für die frühe Kindheit austauschen werden. Organisiert wird die internationale Tagung vom Vorarlberger Netzwerk Familie in Kooperation mit dem Nationalen Zentrum Frühe Hilfen.

10 Jahre Erfolgsgeschichte

Das Jahr 2009 gilt als die Geburtsstunde der Frühen Hilfen in Österreich. Vorreiter war ein Pilotprojekt in Vorarlberg, das nach einer umfassenden Evaluierung 2011 auf das ganze Bundesland ausgerollt wurde. In der Folge wurden in allen Bundesländern regionale Frühe-Hilfen-Netzwerke etabliert. Aktuell stehen in ganz Österreich 24 Angebote in 64 Bezirken zur Verfügung. Damit lebt mehr als die Hälfte der Bevölkerung im Einzugsbereich eines regionalen Frühe-Hilfen-Netzwerks.

Fast 4.800 Familien haben die freiwilligen und kostenlosen Angebote bisher in Anspruch genommen. „Besonders Familien in belastenden Situationen wie Armut, soziale Isolation, psychische Erkrankung oder mit Überforderung und Zukunftsängsten konnten durch die multiprofessionellen Teams der regionalen Frühe-Hilfen-Netzwerke in der Schwangerschaft und den ersten Lebensjahren ihres Kindes rasch und niederschwellig unterstützt und entlastet werden“, so Dr. Sabine Haas. Die internationalen Erkenntnisse belegen, dass dies wichtig ist, um langfristig die Gesundheit und die Lebenschancen zu fördern.

Die Zahl der begleiteten Familien steigt stark. Im Jahr 2018 wurden in ganz Österreich rund 2.280 Familien durch die Netzwerke begleitet. Die Auswertungen zeigen, dass die primäre Zielgruppe – Schwangere und Familien mit Säuglingen und Kleinkindern in belastenden Lebenssituationen – von Frühen Hilfen sehr gut und in vielen Fällen erfreulich früh erreicht wird: Rund ein Viertel der Begleitungen startet noch während der Schwangerschaft; etwa die Hälfte der Kinder ist zu Beginn der Begleitung jünger als ein Jahr. Außerdem erreichen die Frühe-Hilfen-Netzwerke im Vergleich zu deren Anteil in der Gesamtbevölkerung beispielsweise (deutlich) mehr Alleinerzieher/innen, Personen mit geringerer Bildung und armutsgefährdete Familien.

Breites Engagement zum Nutzen von Kindern und Familien

Die Frühen Hilfen sind eine wichtige Maßnahme der österreichischen Gesundheitsziele. Ihre Umsetzung geht auf eine gemeinsame Initiative von Bund, Ländern und Sozialversicherung zurück und wird in Kooperation mehrerer Ressorts (neben Gesundheit vor allem Kinder- und Jugendhilfe, Familie, Soziales, Frauen, Integration und Finanzen) – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene – sowie mit den Sozialversicherungsträgern und unter Einbindung des Städte- und Gemeindebunds vorangetrieben.

Die Finanzierung erfolgt vor allem durch die Vorsorgemittel der Bundesgesundheitsagentur sowie die Landesgesundheitsförderungsfonds. Begleitet wird die regionale Umsetzung durch das im Auftrag des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz (BMASGK) eingerichtete Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH.at) an der Gesundheit Österreich GmbH (GÖG). Hier erfolgen die bundesweite Abstimmung und Vernetzung, die Qualitätssicherung sowie der Wissenstransfer, Öffentlichkeitsarbeit, Monitoring und Evaluation.

Aktuelle Entwicklungen

Die Frühe Hilfen gelten als Vorzeigeprojekt im Bereich Kinder- und Jugendgesundheit und stoßen auch international auf großes Interesse. Die Bundesregierung hat sich mit der Verankerung der Frühen Hilfen im Regierungsprogramm zur Wichtigkeit des Themas bekannt. In den kommenden Monaten wird es darum gehen, die Weiterentwicklung und Finanzierung des erfolgreichen Programms nachhaltig zu sichern. Ein entsprechendes Konzept liegt als Diskussionsgrundlage für die aktuell laufende politische Abstimmung zur flächendeckenden und bedarfsgerechten Bereitstellung von Frühen Hilfen vor.

Weiterführende Infos: [www.fruehehilfen.at] (http://www.fruehehilfen.at/)

[Infos zu den regionalen Frühe-Hilfen-Netzwerken]
(https://www.ots.at/redirect/fruehehilfen)

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