„Erika Pluhar – Trotzdem. Mein Leben“: „dokFilm“ zum 80. Geburtstag der Künstlerin | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

„Erika Pluhar – Trotzdem. Mein Leben“: „dokFilm“ zum 80. Geburtstag der Künstlerin

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Wien (OTS) – Ein weiteres Mal gratuliert der ORF Erika Pluhar zum 80. Geburtstag, den die Wiener Schauspielerin, Sängerin, Schriftstellerin und Regisseurin heute (28. Februar) feiert. So zeigt ORF 2 im „dokFilm“ am Sonntag, dem 3. März 2019, um 23.05 Uhr das Porträt „Erika Pluhar – Trotzdem. Mein Leben“ von Sigrid Faltin. Für den 2014 erstmals ausgestrahlten Dokumentarfilm sprach die vielseitige Künstlerin, die ihre Stimme auch immer wieder in politischen Auseinandersetzungen erhoben hat und als Sinnbild für eine starke, selbstbewusste wie selbstständige Frau gilt, mit Weggefährten über ihr Leben.

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Es sind die Begegnungen und Gespräche im Hier und Jetzt, die den Film der preisgekrönten Regisseurin Sigrid Faltin so lebendig machen. Stationen des Bühnenlebens von Erika Pluhar („Sommergäste“), legendäre Filmauftritte („Bel Ami“) oder Konzerte schaut sich die Protagonistin gemeinsam mit Regisseur Achim Benning oder Freund Werner Schneyder an. Ex-Ehemann André Heller gibt im Wintergarten der Pluhar’schen Villa unumwunden zu „Ich wollte sie besitzen.“ Dafür verjubelte er 1967 das Erbe aus der familiären Zuckerlfabrik gänzlich als Financier des Films „Moos auf den Steinen“. Er wollte ja die Hauptdarstellerin kennenlernen. Die Ehe mit dem zehn Jahre Jüngeren hielt nicht lang, die Freundschaft zu ihm ein Leben.

Erika Pluhars Offenheit führt das Publikum tief in das persönliche Leben einer sich immer wieder neu erfindenden Frau – erste Theaterversuche hinter dem Mistplatz des Gemeindebaus, die Magersucht als junge Frau, das Teilen der Männer mit anderen Frauen. Mit ihren beiden Schwestern Ingeborg und Brigitte spaziert sie durch den Hof des Floridsdorfer Gemeindebaus, in dem sie aufgewachsen ist. „Als ich begann, das Leben bewusst wahrzunehmen, so mit drei, vier Jahren, war da nur: Katastrophe und überall Bomben“, erinnert sie sich.

Über die tragischste Erfahrung ihres Lebens spricht Erika Pluhar nicht. In dem Moment, als sie ihre erst 37-jährige, schwer asthmakranke Tochter Anna tot im gemeinsamen Haus aufgefunden hatte, teilte sich ihr Leben in ein „Vorher“ und ein „Danach“. Geblieben ist ihr der Enkel- und Adoptivsohn Ignaz, mit dem sie lebt, der in ihren und anderen Filmen sowie im Theater seinem Beruf als Schauspieler nachgeht.

Über den Vater ihres einzigen Kindes, den wendigen und windigen, künstlerisch begabten Wiener Unternehmer Udo Proksch, der 1989 im Zusammenhang mit der Explosion des Frachtschiffs Lucona wegen sechsfachen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, spricht Erika Pluhar durchaus: mit dessen Schwester im traditionsreichen Café „Demel“, das Proksch damals gekauft hatte, um dem politischen Wiener Netzwerk einen Stammtisch zu geben. Die unglückliche frühe Ehe wurde nach nur sechs Jahren geschieden. „Er ist mehr und mehr in den Alkohol geglitten und hat mich auch geschlagen. Aber mein Plus war, dass ich immer meine schauspielerische Arbeit weiter verfolgt habe“, resümiert Pluhar.

Auch ihre große Liebe, der Schauspieler Peter Vogel, war alkohol- und tablettenabhängig. Dennoch, mit ihm habe sie so etwas wie „ein glückliches Leben als Mann und Frau“ hinbekommen. 1978, mit knapp 40 Jahren, ging ihr Geliebter freiwillig aus dem Leben.

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