Wer Kreislaufwirtschaft sagt, muss Abfallvermeidung sagen! | Brandaktuell - Nachrichten aus allen Bereichen

Wer Kreislaufwirtschaft sagt, muss Abfallvermeidung sagen!

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Wien (OTS) – Die Abfallvermeidung ist der oberste Grundsatz im österreichischen und europäischen Abfallrecht. Dennoch werden in Österreich jedes Jahr Getränke in etwa 4.000.000.000 Stück Dosen, Einwegplastikflaschen und anderen Einwegverpackungen verkauft und fallen als Abfall an. Um das dadurch anfallende Müllvolumen zu transportieren, würden nach Berechnung der ExpertInnen der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22 rund 38.000 LKW mit Anhänger benötigt, deren Kolonne von Wien bis Hamburg reichen würde. Die Verwendung von Mehrwegverpackungen kann eine große Menge an Verpackungsabfällen einsparen und hat bei der Ökobilanz eindeutig die Nase vorn.

In Glasflaschen verpackte Produkte, etwa Milch, werden von den KonsumentInnen oftmals als umweltfreundlich angenommen. Bei Einweg-Glasflaschen, etwa für Milch oder Bier, ist das allerdings ein Trugschluss, da der Ressourcen- und Energieaufwand dem von Mehrwegflaschen immer noch übersteigt. Mehrwegflaschen können rund 40 Mal gewaschen, wieder befüllt und „im Kreis geführt werden“ – sie sind die wahren Champions der Kreislaufwirtschaft.

Um bei Veranstaltungen Müll durch Einwegprodukte einzusparen, setzt die Stadt Wien einerseits auf die Mehrweg-Bestimmungen des Wiener Abfallwirtschaftsgesetzes, andererseits auf das Prädikat ÖkoEvent. Die Stadt geht bei ihren Veranstaltungen mit gutem Beispiel voran und richtet diese seit heuer sogar als ÖKoEvent PLUS aus. Bei ÖkoEvent-Veranstaltungen gibt es eine Check-Liste mit „Mindest-Kriterien“, die jedenfalls einzuhalten sind und „Kann-Kriterien“, die den Event noch umweltfreundlicher machen. Bei ÖkoEvent PLUS-Veranstaltungen müssen auch alle zutreffenden „Kann-Kriterien“ eingehalten werden.

Abfallvermeidung bei Großveranstaltungen funktioniert – gutes Beispiel „Afrika-Tage Wien“

Die Bilanz der Afrika Tage auf der Wiener Donauinsel betreffend Abfallvermeidung kann sich sehen lassen: Durch den gezielten Einsatz von Mehrwegsystemen konnten bei dem Festival im Vergleich zum Vorjahr knapp vier Tonnen Restmüll eingespart werden.

„Das ist ein wirklich beeindruckender Erfolg und zeigt, als Vorbild für die gesamte Branche, was alles möglich ist“, freut sich Karin Büchl-Krammerstätter, Leiterin der Wiener Umweltschutzabteilung-MA 22. „Es macht deutlich, dass getrennte Sammlung und Recycling zwar wichtig sind, aber es noch besser ist es, wenn Abfall gar nicht erst anfällt.“

„Wir waren schon länger an dem Thema Nachhaltigkeit dran, aber heuer konnten wir mit Abstand am meisten umsetzen. Wir sind auch in engem Kontakt mit der MA 22 gestanden, um uns zu informieren und abzustimmen, was den Einsatz von Mehrwegsystemen betrifft“, berichtet Medhat Abdelati, Geschäftsführer des Veranstalters Event Fokus. Basis des Erfolgs war das Ziel Abdelatis, so wenig Abfall wie möglich zu produzieren und die Veranstaltung auf ein neues Niveau zu heben.

Mehrweg mit Pfand spart jede Menge Müll – und überzeugt!

Um Abfall zu vermeiden, durften bei den Afrika-Tagen Speisen nur auf Mehrweggeschirr und mit Mehrwegbesteck ausgegeben werden. Sämtliche im Rahmen der Veranstaltung ausgeschenkten Getränke wurden aus Mehrwegflaschen oder Schankanlagen ausgeschenkt. Alle Getränke wurden an die Besucher in waschbaren und wiederverwendbaren Mehrwegbechern ausgegeben.

„Das war natürlich mit Mehraufwand verbunden, aber das Ergebnis ist ein unglaublicher Unterschied“, ist Abdelati begeistert: „Das Gelände war die Zeit hindurch viel sauberer und hygienischer – das ist unbezahlbar – und wurde dadurch noch deutlich aufgewertet. Ich kann anderen Veranstaltern nur empfehlen, ebenfalls auf Mehrwegsysteme umzustellen.

Es wurde so nicht nur eine Menge an Restmüll eingespart, sondern auch der Reinigungsaufwand nach den Festzeiten reduziert, da deutlich weniger zurückgelassene Einwegprodukte mit Essensresten zu entsorgen waren.

Neben den AusstellerInnen, die im Vorfeld teils erst von den Vorteilen von Mehrweggebinden überzeugt werden mussten, waren während und nach dem Fest auch die BesucherInnen von der sauberen Veranstaltung angetan. Letztere lobten besonders, dass sie ihre Mahlzeiten aus „echtem“ Geschirr genießen zu können.

Da die Veranstaltung als ÖkoEvent ausgerichtet war, wurde auch viel Augenmerk auf die Auswahl der Speisen gelegt, etwa auf regionale und saisonale sowie vegetarische Angebote und die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln empfohlen.

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